rheinische ART
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rheinische ART 06/2011

 

Archiv 2011: aus "Besuchenswert"


Sie nennt sich eine Handwerkerin

Lucy McKenzie, Decemberism Records
Bonnie Camplin "Heavy Epic", 2006
(Cover: Enrico David) © Lucy McKenzie

 

Die Editionen der Lucy McKenzie

 

Die grafischen Objekte der jungen schottischen Künstlerin könnten vielseitiger nicht sein. Unter den Objekten befinden sich Linolschnitte und Siebdrucke ebenso wie Poster für Veranstaltungen, Seidenschals, gestaltete Plattencover und ein Kalender. Das Museum Ludwig hat die gesamten Editionen der Künstlerin Lucy McKenzie (*1977) angekauft und zeigt sie in der elften Ausstellung der Reihe „Grafische Sammlung / Museum Ludwig“.

 

Untitled, 2006, Silkscreen on paper Edition für / for Parkett © Lucy McKenzie

DIE Veröffentlichungen zeugen von einer Zusammenarbeit mit anderen Kreativen, von Aktivitäten wie der Gründung einer Bar in Warschau oder ihrem Plattenlabel „Decemberism“. In der Gestaltung bezieht sich McKenzie oft auf von ihr geschätzte Künstler der 20er und 30er oder der 50er Jahre, beispielsweise auf Käthe Kollwitz oder auf den Comic-Zeichner Hergé. In einer Edition für die Kunstzeitschrift Parkett geht die Identifikation so weit, dass sie ihr Selbstporträt mit der Figur Tintin verschmelzen lässt – allerdings nicht ohne diese Verwandlung frech mit roter Farbe zu kommentieren. Es gehört zu den Besonderheiten des Konvoluts des Museum Ludwig, dass die vier Vorstufen zu dieser Edition vorhanden sind, die Transformation also Schritt für Schritt nachvollzogen werden kann.

 

Eine selbstbewußte Künstlerin

 

Lucy McKenzie "Workcoat", 2009
Screen printed silk scarf © Lucy McKenzie

McKenzies künstlerische Haltung kommt deutlich zum Ausdruck: Sie proklamiert keine reine Kunst, sondern nennt sich eine Handwerkerin. Und sie kultiviert nicht ihre Individualität, sondern liebt es, im Team zu spielen. Sie bricht mit den ungeschriebenen Gesetzen der Avantgarde und wird dabei selbst zu einer Vorreiterin ihrer Generation.

   Die Schottin ist dem Publikum des Museum Ludwig nicht unbekannt. Im Frühjahr 2009 schuf sie im großen Oberlichtsaal mit dem Haus Ludwig eine viel beachtete, beeindruckende Installation: Auf drei großen Leinwänden wurde die Fassade eines Hauses in Trompe l’oeil-Malerei wiedergegeben. McKenzie, die diese altmeisterliche Technik perfekt beherrscht, gründete mit der Designerin Beca Lipscombe und dem Illustrator Bernie Reid Atelier, ein Studio für Inneneinrichtungen. Zwei Seidenschals und einige Drucke künden von dieser Auseinandersetzung mit der traditionellen und vor allem angewandten Kunst.
ruwoi

 

Die Ausstellung wurde bis zum 31. Oktober 2011 verlängert.
Museum Ludwig
Am Dom / Hbf
Heinrich-Böll-Platz
50667 Köln

Tel. 0221 / 221 – 26165

Öffnungszeiten
DI – SO 10 – 18 Uhr
jeden 1. Donnerstag im Monat 10 – 22 Uhr


Zur Ausstellung erscheint eine Publikation in der Reihe „Grafische Sammlung / Museum Ludwig“.

 

Fotos (3) Museum Ludwig

 

 

 

 

 

 

 

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