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rheinische ART 02/2019

Archiv 2019

ARCHITEKTUR
Gehrys Geburtstag


Anlässlich der Vollendung seines 90. Lebensjahres wurde nun der Geburtstag des amerikanischen Star-Architekten Frank O. Gehry gefeiert. In Berlin!

 

Düsseldorf Blick von der „Brücke am Medienhafen“ auf den weiß verputzten Gehry-Bau „Neuer Zollhof 3“. Foto © rheinische ART 2019

 

Dort hatte der weltberühmte Architekt und Designer drei Bauwerke geschaffen. Eines davon ist der Pierre Boulez Saal in der Barenboim-Said-Akademie, der Musikhochschule in Berlin-Mitte, in der die Geburtstagsfeier über die Bühne ging.

 

Düsseldorf Gehry-Bauten: Links „Neuer Zollhof 2“ (1998), der kleinere Mittelbau mit silbrig glänzenden Edelstahlblechen verkleidet, spiegelt die benachbarten Hochhäuser. Rechts das Backstein-Hochhaus „Neuer Zollhof 1“ (1999). Foto © rheinische ART 2019

 

Die Ehrung des Jubilars hätte auch in Düsseldorf stattfinden können. Denn in der nordrhein-westfälischen Hauptstadt befindet sich das Kunst- und Medienzentrum Rheinhafen, ein von Gehry entworfenes Ensemble mit drei kontrastreichen Gebäuden. Sie sind längst international bekannt und eines der am häufigsten fotografierten Wahrzeichen der Stadt.

 

Der Neue Zollhof oder die „Gehry-Bauten“, wie sie allgemein bezeichnet werden, bilden eine Art riesige Skulptur. Dem hatte der Meister allerdings wohl widersprochen. In einem Interview stellte er vor drei Jahren klar: „Ich bin Architekt, ich maße mir also nicht an, Skulpturen zu machen.“ Aber er wolle nicht darüber streiten, was seine Arbeiten darstellen. Die Schönheit, so Gehry, liege im Auge des Betrachters. „Nennen Sie es, wie sie wollen.“


Für seinen Baustil charakteristisch sind abgewinkelte Ebenen, kippende Räume, Formumkehrungen und eine gebrochene Geometrie. Die 1999 fertiggestellte Düsseldorfer Dreiergruppe ist dafür ein Paradebeispiel. Ihre Türme bestechen nicht nur durch extravagante Formen, sondern ferner durch unterschiedliche Materialien. Jeder der Baukomplexe vermittelt dadurch eine eigene Identität, einen eigenen Charme.

     Besonders beeindruckend: Das Fassadenmaterial des mittleren Baukörpers, im Wesentlichen Edelstahlbleche, hatte Gehry so gewählt, dass sich die beiden benachbarten von ihm entworfenen Häuser auf der nördlichen und südlichen Seite darin spiegeln können.

 

Düsseldorf Gehry-Hochhaus „Neuer Zollhof 3“ mit weißer, glatt verputzter Fassade (1998) ; rechts WDR-Landesstudio (1991). Foto © rheinische ART 2019

 

Zehn Jahre zuvor, im Sommer 1989, war ihm der Pritzker-Preis zuerkannt worden, der in Architekturkreisen dem Status eines Nobelpreises gleichkommt (mehr). Die Jury feierte damals seine „dekonstruktivistische Architektur“ und die New York Times schrieb überschwänglich, Gehry sei der „höchstgepriesene US-Architekt seit Frank Lloyd Wright“.

     Konsequent verfolgt der gebürtig aus Kanada stammende Baumeister seit Jahren eine eigene Formensprache und wendet sich bewusst gegen postmoderne Strömungen. Im Herbst 2014 richtete das Pariser Centre Pompidou dem Architekten und seinem Lebenswerk erstmals eine umfassende Retrospektive aus. Gleichzeitig wurde dort das neue, von Gehry entworfene Museum der Fondation Louis Vuitton eröffnet (mehr).
cpw

 

Dass er auch als Urbanist markante Zeichen setzen und mit seiner spektakulären Bauweise große Beiträge zur ökonomischen Revitalisierung von Städten leisten kann, belegt sehr anschaulich die spanische Industriemetropole Bilbao mit dem Guggenheim Museum, das auf Gehrys Reißbrett entstand.

 

 

 

 

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