rheinische ART
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rheinische ART 06/2019

Archiv 2019

HOLLYWOOD ICONS

Stelldichein der Glamourösen

 


Wer kennt schon Clarence Sinclair Bull, Eugene Robert Richee oder Elmer Fryer und Ted Allan, den Retuscheur und Fotografen mit dem Spitznamen „Rembrandt“?

 

Marlon Brando by Irving Lippman for The Wild One, 1953. Columbia Pictures © John Kobal Foundation

 

Audrey Hepburn by Bud Fraker for Sabrina Fair, 1954. Paramount Pictures © John Kobal Foundation

 

In der Blütezeit der Filmfabrik Hollywood produzierten sie Bildmaterial, das heute als legendär gilt.

     Aber alle kennen natürlich ihre Objekte vor der Kamera: Die Stummfilmlegende Charlie Chaplin zum Beispiel, die frühen Tonfilm-Akteure Marlene Dietrich, Clark Gable und Cary Grant. Nicht zu reden von Kinogrößen der Nachkriegszeit wie Marlon Brando, Paul Newman, Audrey Hepburn, Sophia Loren und Marcello Mastroianni.


Diese Hollywood-Stars sind aber ohne die Erstgenannten kaum vorstellbar. Denn der Erfolg der Schauspieler und Entertainer ist eindeutig auf das Engste mit der Arbeit der sogenannten „Setfotografen“ verflochten.

     Und einer der Branche hat mit weisem Blick nach vorne alles archiviert: Der Filmhistoriker und Sammler John Kobal. Ihm ist zu verdanken, dass heute umfangreiche Ausstellungen mit ikonenhaften Star-Fotos des amerikanischen Kinos zu sehen sind.

     Die John Kobal Foundation verfügt über ein Archiv mit mehr als 4.000 Portraits von berühmten Akteuren aus fünf Jahrzehnten Hollywood-Filmkunst.

 

In Oberhausen hat die Ludwiggalerie im Schloss eine bemerkenswerte Schau aufgelegt. „Hollywood Icons“, so ihr Titel, widmet sich der Goldenen Ära dieses Zentrums der Unterhaltungsindustrie. Das Besondere: Die Ausstellung zeigt nicht nur die glamourösen Fotografien, sondern macht deutlich, von wem sie stammen und wie der große Bilderzirkus funktionierte.

 

Marlene Dietrich by Eugene Robert Richee for Morocco, 1930. Paramount Pictures © John Kobal Foundation

 

Paul Newman by Bert Six, 1954. Warner Bros © John Kobal Foundation

 

So ist wohl nur Fachleuten vertraut, das die berühmte Greta Garbo am Set ihres ersten Films, Torrent (1926, deutsch: Fluten der Leidenschaft) von der Berufsfotografin Ruth Harriet Louise regelrecht „inszeniert“ wurde. Louise leitete zu jener Zeit das Portraitstudio der Filmgesellschaft Metro-Goldwyn-Mayer in Hollywood.

     In ähnlicher Manier verhalf der Portraitfotograf von Paramount Pictures, Eugene Robert Richee, der Deutschen Marlene Dietrich zu Ruhm. Sein Kunstgriff: Er beleuchtete den Star von oben, um damit weniger ebenmäßige Gesichtszüge der preußischen Schönheit zu kaschieren. Filmstars wurden also „gemacht“.

     Wie das vor sich ging, dokumentierte der Sammler John Kobal. Er erkannte früh die historische Relevanz der in Hollywood produzierten Bilder und die wichtige Arbeit der Portrait- und Standbildfotografen, die ungesehen hinter den Kulissen einer Arbeit nachgingen, die für den Ruhm von Stars und Kinofilmen von entscheidender Bedeutung war. Ihre Fotografien waren „das Werk von Kamerakünstlern“, wie es in Oberhausen heißt.


John Kobal hat sich zeitlebens intensiv mit diesen Fotowerken aus der US-Filmindustrie auseinandergesetzt. Er begann als Kinoliebhaber, arbeitete als Journalist und Schriftsteller und wurde ein herausragender Filmhistoriker. Die rund 200 Fotografien der Oberhausener Ausstellung entstammen seiner Sammlung. Die Schau besteht vorrangig aus Schwarz-Weiß-Fotografien und versammelt die großen Namen Hollywoods. Es ist ein Wiedersehen mit bekannten Gesichtern!
cpw

 

Die Ausstellung Hollywood Icons. Fotografien aus der John Kobal Foundation endet am 15. September 2019
LUDWIGGALERIE Schloss Oberhausen
Konrad-Adenauer-Allee 46
46049 Oberhausen
Tel 0208 41249 28
Öffnungszeiten
DI – SO 11 – 18 Uhr

 

 

 

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