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rheinische ART 07/2020

Archiv 2020

IMPRESSIONISTEN
Farbenvielfalt

 

Die Normandie ist bekanntlich die Wiege des Impressionismus und das gleichnamige Festival ist seit zehn Jahren fester Bestandteil des normannischen Veranstaltungskalenders.

 

Maxime Maufra (1861-1918), Féérie nocturne - Exposition Universelle 1900, 1900, huile sur toile, 65,9 x 80,8 cm, Reims, Musée des Beaux-Arts © © C. Devleeschauwer (Exposition „Nuits électriques“ MuMa Le Havre)

 

In diesem Jahr steht die große, flächendeckende und multidisziplinäre Kunstschau unter dem Thema „Farbenvielfalt“. Es ist das vierte Impressionismus-Festival der Normandie.

 

Camille Corot Trouville, bateaux de pêche échoués dans le canal, entre 1848 et 1875 (Exposition “Plein air. De Corot à Monet”, Giverny)

 

Claude Monet Les promeneurs, 1865, Huile sur toile, Washington National Gallery of Art © Washington National Gallery of Art (Exposition “Plein air. De Corot à Monet”, Giverny)

 

Das Event feiert den Impressionismus als jene Form der zeitgenössischen Malerei, die als erste den gesellschaftlichen Wandel im 19. Jahrhundert künstlerisch festhielt. Es spiegelt die großen Veränderungen der Gesellschaft während der Industriellen Revolution, wie sie von verschiedenen Künstlern wahrgenommen wurden und schlägt einen Bogen zur aktuellen zeitgenössischen Kunst.

 

Mit einem breiten Programm unterstreicht das Festival – wie bereits in den zurückliegenden Jahren – seinen außerordentlichen Charakter. Vier Monate lang, nämlich vom 4. Juli bis Mitte November, können Besucher in dem Landstrich an der Kanalküste zwischen zahlreichen Expositionen wählen. Die Organisatoren lassen sich die Festivitäten mehrere Millionen Euro kosten, trotz Corona-Krise. Der ursprüngliche Starttermin Anfang April wurde im Rahmen der Pandemie-Maßnahmen um ein Vierteljahr verschoben.

     

Man passt sich an. Zunächst werden schrittweise die ersten Ausstellungen impressionistischer und zeitgenössischer Kunst mit Fotografie eröffnet. Ab September folgt dann eine zweite Staffel von Ausstellungen, Shows und Projekten zur kulturellen Bildung.

     So können, wie die Veranstalter betonen, fast alle Programme so präsentiert werden, dass die Gesundheit und Sicherheit von Künstlern, Besuchern und Personal gewährleistet ist. Alle großen Veranstaltungen mit Publikum bleiben jedoch nach wie vor abgesagt.

     

Das „Festival Normandie Impressioniste“ gilt als ein herausragendes Kulturereignis in Frankreich. Traditionell gehören Ausstellungen zur Malerei oder Fotografie, Live-Performances, Konzerte, Workshops, Filmprojektionen und Literatur-Veranstaltungen sowie Sound- und Lichtershows zum Programm.

     Naturgemäß konzentriert sich das Geschehen auf die renommierten Museen in den Großstädten der Region, auf Le Havre, Caen oder Rouen. Auf den Festivals der letzten Jahre wurden nach Angaben der Veranstalter bis zu 1,2 Millionen Besucher gezählt (mehr).

 

Karl Daubigny Falaises au soleil couchant. Huile sur toile. Dieppe Chateau-musée, inv. 84.3.1b © Bertrand Legros (Exposition „Les Couleurs de la mer“, Musée Eugène Boudin, Honfleur)

 

Der Impressionismus ist und bleibt weltweit ein künstlerischer Besuchermagnet. Dabei war der Auftakt dieser Kunstrichtung Mitte des 19. Jahrhunderts eher katastrophal.

     Ein kurzer Blick zurück. Als das Gemälde Impression soleil levant von Claude Monet 1874 erstmals in Paris gezeigt wurde, hagelte es Verhöhnung und Häme. Der berühmte französische Kritiker Louis Leroy (1812–1885) war nach der Ausstellung gnadenlos abschätzig mit seinen Kommentaren. Im Gegensatz zu diesem Gemälde, so schrieb er, sei eine Tapete im Urzustand ausgearbeiteter.

     Der Hohn des Journalisten und Kunstkritikers ergoss sich über Monets schemenhaften, nebeligen „Sonnenaufgang“ im normannischen Hafen Le Havre. Was von Leroy als „Impressionismus“ betitelt mit Spott und Schimpf seinen Anfang nahm, begründete letztlich eine der wichtigsten Kunstrichtungen des Jahrhunderts.
rART

 

Auswahl von Ausstellungshäusern und Themen 2020 

 

Museum der schönen Künste Caen: Glühende Städte. Kunst, Arbeit, Revolte, (Les villes ardentes. Art, travail, révolte. 1870–1914)

 

► Museum der schönen Künste Rouen: François Depeaux, der Mann der 600 Gemälde (Expostion François Depeaux l'homme aux 600 tableaux). Gezeigt wird die Sammlung des Großindustriellen Francois Depeaux, ein Impressionismus-Liebhaber aus Rouen.

 

► Musée André Malraux (MuMa) Le Havre: Elektrische Nächte (Nuits électrique). Wie wird die elektrisch erleuchtete Nacht von den Impressionisten wahrgenommen? Das MuMa gibt Antworten.


► Musée des Impressionnismes Giverny: Freilicht-Malerei von Corot bis Monet (Plein air. De Corot à Monet)

 

► Musée Thomas Henry, Cherbourg: Reise in eine fremde Welt…Boudin, Renoir, Seignac…im Cotentin (Voyages en terre inconnue. Boudin, Renoir, Signac... en Cotentin). Interessanter Blick berühmter Maler auf die Hafenstadt Cherbourg und die Cotentin-Halbinsel im Westen der Normandie.


► Museum von Dieppe: Eva Gonzalès – eine moderne Frau. Eva Gonzalès ist eine der wenigen impressionistischen Malerinnen. Das Museum zeigt die erste Retrospektive der Künstlerin.

 

Das Festival Normandie Impressionniste – 4. Ausgabe (4ème édition) findet vom 4. Juli bis zum 15. November 2020 statt (verschobener Termin).

 

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