rheinische ART
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rheinische ART 12/2012

ARCHIV 2012

Kunst am Bau

 

Triptychon für Duisburg

 

Der Begriff „Kunst am Bau“ hat seit seiner Entstehung in den 1950er Jahren eine Wandlung erfahren und meint heute mehr als die einfache Verbindung von Kunst zu einem Gebäude. War es noch bis vor einigen Jahren gesetzlich vorgeschrieben, einen Teil der Bausumme für „Kunst am Bau“ vorzusehen, so passiert Kunst im öffentlichen Raum heute nur noch, wenn die Bauherren dies explizit wünschen.

 

Dabei ist es unbestritten, dass in der Auseinandersetzung von Künstlern mit öffentlichem Raum dieser die Wahrnehmung der Passanten oder Besucher positiv schärft. Die Sparkasse Duisburg hat nun von der Künstlerin Elisabeth Brockmann einen zentralen Kommunikationsraum ihres Hauses, das Betriebsrestaurant, gestalten lassen.

 

Das Bild widmet sich der Friedrich-Ebert-Brücke in der Weise, dass es für das Bauwerk die stattliche Länge von 11 Metern bereitstellt. Die elegante, weit über den Rhein gespannte Brücke verbindet Ruhrort mit Homberg. Triptychon für Duisburg ©Elisabeth Brockmann

 

Die Künstlerin entwickelt seit einigen Jahren fotografische Arbeiten und präsentiert sie in Leuchtkästen, womit sie den beeinflussbaren Faktor Licht mit einbezieht. Ihre Sujets beschäftigen sich mit dem jeweiligen architektonischen, räumlichen und städtebaulichen Kontext. Ihr „Triptychon für Duisburg“ ist somit eine dreiteilige Arbeit mit Panoramen, die assoziative wie konkrete, aber immer charakteristische Ansichten von Duisburg zeigen. Die Installation in Leuchtkästen lassen diese an diesem Ort zu großformatigen Fenstern mutieren und vermitteln den Eindruck „heraus schauen zu können“.

 

Blick über die Dächer Duisburgs. Das Meer ziegelgedeckter Bürgerhäuser ist erahnbar und wenige herausragende Bauwerke sind identifizbar wie der Turm der Stadtwerke, der Rathausturm und der backsteinerne Glockenturm der Salvatorkirche. Eher zufällig rücken ein paar Baukräne ins Bild. Triptychon für Duisburg © Elisabeth Brockmann

 

Andreas Braun (Kunsthistoriker, München) formulierte dazu: „Wir sehen drei völlig unterschiedlich arrangierte Himmelsbilder mit architektonischem Beiwerk. Offen gestanden: Es handelt sich hier weder um romantisches Niederrhein-Panorama noch um wohnzimmerverdächtige Ruhrgebietsveduten. Bilder wie diese finden wir in keinem Flyer des Fremdenverkehrsamtes. Sie bedienen nicht die Klischees von Hochöfen und Innenhäfen – und sind dennoch von großem ästhetischen Reiz und einer beeindruckenden konzeptionellen Tiefe ... Auf diese Weise sind drei außergewöhnliche Porträts von Duisburg entstanden. Dampfgeschwängerte Luft liegt über der Stadt und ihren prestigeträchtigsten Bauwerken. Löschdampf verbindet sich mit Hightech, Wettererscheinung mit lokalem Architekturbezug, Natur mit Kunst bzw. Kultur. In diesen Collagen erhält Duisburg ein Gesicht. Die Stadt schaut uns nicht fragend an, sondern lässt zu, dass man sie inszeniert.“

 

Die permanente Installation „Triptychon für Duisburg“ löst Elisabeth Brockmanns temporäre Installation „ Neuland“ ab, die sie 2011 für die Stadtsparkasse Duisburg realisiert hat. Ein 16 Meter langes "Schaufenster" verschränkte Innen- und Außenraum über ein Panoramabild, das sich dem Betrachter normalerweise vom Dach des Hauses bietet und sich in der Scheibe zu spiegeln schien. Gleichzeitig war dieser Blick, der in Wirklichkeit eine fotografische Aufnahme war, von innen zu sehen, durchleuchtet vom Tageslicht. Die Installation hatte eine große Anziehungskraft.

 

 


Irmgard Ruhs-Woitschützke
 

 

 

 

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