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rheinische ART 12/2010

Archiv 2010: aus "Kunstförderung"

Nachwuchsförderung in der Bildenden Kunst

 

DUS – MUC EXCHANGE

 

Eine besondere Form der Kunstförderung hat das Energieunternehmen E.ON in Angriff genommen. Es ließ in der Düsseldorfer Zentrale die fotografische Sammlung des Hauses abhängen und machte Platz für ausgesuchte Werke von Studenten der Kunstakademien Düsseldorf und München. Gursky, Streuli, Vitali und Co. mussten für EXCHANGE, so lautet der Titel dieser temporären Ausstellung, weichen.

 

Impressionen von der Eröffnung der EXCHANGE-Ausstellung  Fotos rArt

DIE KUNSTAKADEMIEN Düsseldorf und München haben einiges gemeinsam. Beide sind im selben Zeitraum, um 1770, gegründet worden und gehören damit zu den ältesten Akademien Deutschlands. Von beiden sind im Laufe ihrer Geschichte immer wieder außerordentliche Impulse für die Kunst- und Kulturgeschichte ausgegangen, die die politischen und geografischen Grenzen sprengten. Auch heute noch können beide Institute auf eine hohe Internationalisierung verweisen. Viele junge Menschen aus dem Ausland kommen an die namhaften Akademien, um „Kunst“ zu studieren, oft mit dem Wunsch, in einer bestimmten Klasse, bei einem bestimmten Lehrer, zu lernen. Dabei, so wird es von der Kunsthistorikerin Lilian Schultz-Naumann im Vorwort des die Ausstellung begleitenden Katalogs anschaulich dargelegt, ist „Kunst“ an sich nicht lehrbar. „ ... aber die Wege zu ihr sind erlernbar“, wird gleichwohl der Kunstpädagoge Reinhard Pfennig (1964) zitiert und zeigt mit dieser Erläuterung auch die mögliche Bandbreite für Inhalt und Qualität der Lehre auf.

 

Wie kommen die Bilder hier an die Wand?

 

Stichwort Qualität: Der Kurator Martin Leyer-Pritzkow kommt immer wieder auf sie zurück, indem er den Weg kurz umreißt, den ein Student erst einmal absolvieren muss, um letztendlich an einem solch prominenten Ort wie dem Ehrenhofkomplex seine Werke präsentiert zu sehen. Nur ca. 10 % aller Bewerber an den Akademien werden angenommen und im Laufe des Studiums ereilt ein Großteil auch dieser Auserwählten das Schicksal so mancher Studiengänge. Auch im Kunstbetrieb brechen Hochschüler ihr Studium aus unterschiedlichen Gründen vorzeitig ab. Die Statistik ist eindeutig: weniger als die Hälfte erreicht ihr Ziel und macht das Examen an der Akademie.
  

Ausstellende Künstler:

Agata Agatowska, Renata Akrapovic, Mahssa Askari, Christoph Beyer, Alexander Gegia, Roshni Grunenberg, Ljubica Petrovic, Angelika J. Trojnarski, Klaus Erich Dietl, Jenny Forster, Tereza Hrabec, Agnieszka Kaszubowska, Anna Krammig, Christian Probst, Anna Ruschill, Ivan Schmidt, Madeleine Schollerer, Sarah Zagefka
 

Absicht der Ausstellung ist es nicht, die künstlerischen Qualitäten der jungen Künstler und ihrer jeweiligen Akademie gegenüber zu stellen oder sie gar zu vergleichen. Der Besucher erfährt beim Lesen der Bildlegenden nicht, wo der Kreative studiert. Dazu bedarf es schon eines Blickes in den Katalog. Doch darum geht es auch nicht. Dieses gemeinsame Projekt trägt zum Austausch unter den Studenten und der Akademien wünschenswert bei, wie Oberbürgermeister Dirk Elbers erläuterte.

 

Mehrfacher Gewinn

 

Die jungen Kreativen profitieren in mehrfacher Hinsicht von der Teilnahme an dieser Gemeinschaftsausstellung, die – ungewöhnlich genug – 24 Stunden lang täglich von jedem Interessierten besucht werden kann. Nicht allein, dass sie hiermit ihrer Biografie einen attraktiven Punkt hinzu fügen können und dass sie in einem repräsentativen Forum gezeigt werden, sondern auch, dass ihre Werke käuflich erworben werden können. Der Verkauf ist immer ein ganz besonderer Maßstab für die künstlerische Arbeit, keine Frage. Regine Stachelhaus, Mitglied des Vorstandes bei E.ON, zitierte zu dieser monetären Seite der Kunst in ihrer Eröffnungsrede denn auch Wilhelm Busch: „Oft trifft man den, der Bilder malt, selten den, der sie bezahlt.“ Trotzdem. Die gebotene Qualität überzeugt und innerhalb kürzester Zeit waren bereits einige Werke mit kleinen orangefarbenen Pünktchen verziert, anders ausgedrückt: Verkauft.
Robert Woitschützke

 

Die Ausstellung ist bis zum 12. Januar 2011 zu sehen.

E.ON
Galerie im Sockelgeschoß

E.ON- Platz 1
40479 Düsseldorf

 

Öffnungszeiten
24 Stunden täglich


E.ON AG präsentiert dieses ambitionierte Austauschprojekt mit der Unterstützung des Kurators Martin Leyer-Pritzkow, Düsseldorf und der Galerie Filser & Gräf, München


 

©rheinische-art.de

 

 

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