rheinische ART
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rheinische ART 12/2015

Archiv 2015

ARCHITEKTUR
Modellstudien

 

Im Siza-Pavillon auf der Raketenstation zeigt die Stiftung Insel Hombroich die neue Werkgruppe „Modellstudien“ von Thomas Demand. Mit seinen Detailaufnahmen von Architekturmodellen namhafter Architekten fokussiert sich Demand auf das Wesentliche, auf die ihnen innewohnende Idee seiner meist papiernen Modelle.

 

DAS BILD WURDE AUS 

©GRÜNDEN ENTFERNT.

 

 

Thomas Demand Goldstein #08, 2011, Framed Pigment Print, 154,1 x 109,2 cm, Foto© Thomas Demand, VG Bild-Kunst, Bonn, 2015

 

Damit verwehrt Demand den konkreten Blick aufs Ganze und bietet doch eine Vorstellung vom Ganzen. Das Detail ist für Demand ein Ideengeber für Kommunikation. Deshalb wertet es seine „Modell-Studien“ auch nicht als Dokumentationsfotografie sondern als künstlerische Abstraktionen, die ein „Bild“ schaffen.

 

Übrigens: Das Modell – für Demand, der auch den philosophischen Blick darauf riskiert, hat es auch etwas mit einer Prognose, einer Vorhersage, zu tun. Erkenntnisgewinne durch Modelle, Leben nach Modellen. „Alles in der Welt sind Modelle“, sagt der Künstler und verweist auf beispielsweise Verkehrsnachrichten (Achtung, Stau!!! Da müssen Sie eine halbe Stunde länger einkalkulieren!) oder Wettervorhersagen (Morgen können Sie den Regenschirm im Schrank stehen lassen!) oder - Rentenberechnungen.

 

DAS BILD WURDE AUS 

©GRÜNDEN ENTFERNT.

 

 

Thomas Demand Museum H 64, 2015, Framed Pigment Print, 165,5 x 129,6 cm, Foto© Thomas Demand, VG Bild-Kunst, Bonn, 2015

 

DAS BILD WURDE AUS 

©GRÜNDEN ENTFERNT.

 

 

Thomas Demand University 50, 2015, Framed Pigment Print, 165,5 x 129,6 cm, Foto© Thomas Demand, VG Bild-Kunst, Bonn, 2015

 

Thomas Demand vor dem Siza Pavillon der Raketenstation Hombroich Foto© rART

 

Auf die Idee, Architekturmodelle abzulichten, die nicht von ihm gebaut worden sind, kam er während eines Gastaufenthaltes am Getty Research Institute in Los Angeles 2011. Dort stieß er auf die aus Papier und Pappe gefertigten Modelle des Architekten John Lautner (1911 -1994), an denen der Zahn der Zeit bereits nagte. Es waren Entwürfe von Häusern, die nie gebaut worden waren. John Lautner wurde vor allem durch seine spektakulären Wohnhäuser in der Umgebung von Los Angeles bekannt, die als Drehorte in die Filmgeschichte eingegangen sind (Diamonds Are Forever, Charlie´s Angels, The Big Lebowski).

     Seit drei Jahren fotografiert Demand zudem die Entstehung von Bau-Modellen der Architekten Kazuyo Sejima und Ryüe Nishizawa in ihrem Tokyoter Büro SANAA. Dort lässt man ihn in Ruhe seiner Arbeit nachgehen, lässt ihn in den Phasen des Probierens und Entwickelns von Bauten mit den papiernen Formfindungen allein. Das Architekturbüro hat in den vergangenen Jahren die Diskussion um die Frage, wie Räume für Kunst zu konzipieren seien, unter anderem durch Bauten wie das 21st Century Museum of Contemporary Art Kanazawa in Ishikawa oder dem New Museum of Contemporary Art in New York entscheidend mitgeprägt.

 

Materialität und Komposition sind die bestimmenden Momente in der Serie „Modellstudien“. Zustand und Verfertigung der Modelle bestimmen das nahezu abstrakte Bildgefüge. Stellenweise geben Beschriftungen, Gebrauchsspuren und der durch Lichteinfall erzeugte Eindruck von Plastizität Hinweise darauf, dass es sich bei den Objekten um Architekturmodelle handelt.
ruwoi

 

Die Ausstellung „Modellstudien – Thomas Demand“ ist bis zum 06. Dezember 2015 zu sehen.
Raketenstation Insel Hombroich
Siza Pavillon

41472 Neuss
Tel. 02182 / 887 – 4001
Öffnungszeiten
DO – SO 12 – 18 Uhr

 


 
 

 

 

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