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rheinische ART 11/2012

 

ARCHIV 2012

Kunstpreis der Künstler 2013

 

 

Peter Royen ©rArt

 

Peter Royen

 

Das vergnügte Blinzeln in seinen Augen verrät eine Spur Spitzbübigkeit, seinem schlohweißen Haar gestattet er, der eigenen Natur nachzugehen und seine Eloquenz straft sein Alter Lügen: Peter Royen. Im nächsten Jahr 2013 wird er 90 Jahre alt und mit einem ganz besonderen Preis geehrt, dem „Kunstpreis der Künstler“ der Düsseldorfer Künstlerschaft.

 

DER Holländer Peter Royen kam 1946 in die Landeshauptstadt, um bei Otto Pankok an der Kunstakademie zu studieren. Seinem Lehrer war unter dem Nationalsozialismus ein Malverbot auferlegt worden und bis heute kann Royen nur darüber den Kopf schütteln, dass einem Maler das Malen verboten wurde. Doch dass die Politik in der Kunst durchaus Gewicht hat, erfuhr der für seine grundsätzlich humanistische Einstellung bekannte und wo nötig auch kein Blatt vor dem Munde nehmende Royen selbst in der Adenauer-Ära. Als auch politischer Künstler, der er immer war, wurde ihm als Mitglied der Kommunistischen Partei Deutschlands untersagt, sich für die Düsseldorfer Künstlerschaft einzusetzen.
   Das ist lange her, zwar bemerkenswert, aber heute nicht mehr so wichtig. Viel mehr ist sein Jahrzehnte dauerndes gesellschaftspolitisches Engagement, das ihn sich für die Belange der Kunst und Künstler hat einsetzen lassen, mit ausschlaggebender Grund für die Benennung zum Preisträger des Kunstpreises der Künstler 2013.
   Als Streiter für „Freiheit für die Kunst“ und „Respekt vor dem Künstler“ war er in unzähligen Vorkommnissen und Angelegenheiten eine gewichtige Stimme: er setzte sich für angemessene Honorare der Künstler ein, eine bessere Organisation der Künstlerschaft und den Ausbau der Künstlerhilfe. Er regte Ausstellungen Düsseldorfer Künstler an und verschaffte Begegnungen in Belgien und Holland.

 

Peter Royen, Drei Quadrate, 2005, Leinwand,43 x 37 cm, ©Galerie Epikur 2007

   Ein gutes Beispiel seines Tuns ist die Ausstellung in der Kunsthalle zu seinem 70. Geburtstag 1993. Zwar ihn mit einer Retrospektive zu Ehren gedacht lädt er statt dessen neun junge Düsseldorfer Bildhauer zu „Peter Royen und Freunde“ ein. Auch knapp zehn Jahre später 2002 finden Dank seiner Initiative Schauen mit Düsseldorfer Künstlern in der Galerie Conny van Kasteel in Egmond aan Zee, im Mondrianhuis in Amersfoort - dem Geburtshaus von Piet Mondrian - und in führenden Museen für Konkrete und Konstruktivistische Kunst in den Niederlanden statt. Zahlreiche Galerieausstellungen seiner Arbeiten folgen bis heute. Zu seinen treuesten Sammlerinnen zählt Königin Beatrix. Sie besuchte zuerst 1963 noch als Prinzessin und dann als Königin eine Vielzahl seiner Ausstellungen.
   Künstlerisch fand er seine Ausdrucksform in der Konkreten Kunst. Während er sich bei Otto Pankok dem gegenständlichen Arbeiten widmete und vorwiegend in Holzschnitt arbeitete, näherte er sich nach 1949 vermehrt dem Informel an und wandte sich dem abstrakten Arbeiten zu. Seine Farbe ist bis heute die Nichtfarbe Weiß, die ihm Ausdrucksmittel genug ist.

In der "Grossen Kunstausstellung NRW Düsseldorf" (24.2. - 16.3.2013) im Museum Kunstpalast wird sein umfangreiches Werk gezeigt.
Irmgard Ruhs-Woitschützke

 

 

 

 

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