ROKOKÖS
300 Jahre Schloss Brühl
In diesem Sommer jährte sich ein historisches Ereignis: Der Kölner Kurfürst und Erzbischof Clemens August von Bayern (1700-1761) aus dem Hause Wittelsbach, legte 1725 den Grundstein zum Bau seines sommerlichen „Lust- und Jagdschlosses“ in Brühl.
Sommerschloss Augustusburg Die Residenz der Fürstbischöfe von Köln wurde 1725 bis 1768 im Auftrag von Clemens August von Bayern nach Entwürfen von Johann Conrad Schlaun, François de Cuvilliés d. Ä. und Balthasar Neumann erbaut. Das kleinere Jagdschloss Falkenlust entstand wenige Jahre später. Foto/ Bildquelle © rheinische ART 2025 |
In die Ruinen einer mittelalterlichen Landesburg gebaut, taufte er es nach seinem zweiten Vornamen „Augustusburg“.
Die beteiligten Architekten, Künstler und Kunsthandwerker arbeiteten insgesamt 43 Jahre an der Ausgestaltung des Gebäudekomplexes und schufen gemeinsam ein herausragendes europäisches Gesamtkunstwerk. Heute ist das Schloss aufgrund seiner Einzigartigkeit Teil der „UNESCO-Welterbestätte Schlösser Augustusburg und Falkenlust in Brühl“. Anlässlich des 300-jährigen Jubiläums laden die Schlösser Brühl zu verschiedenen Veranstaltungen ein.
Schlossansicht Augustusburg Das Schloss bildet eine Dreiflügelanlage mit Mansardwalmdach, die einen Ehrenhof umschließt. Die nach Osten weisenden Stirnseiten des Nord- und Südflügels gelten als bedeutende Werke des deutschen Barock. Herzstück dieses Traumschlosses ist das Prunktreppenhaus: Es ist das prachtvollste Rokokotreppenhaus der Welt. Foto/ Bildquelle © rheinische ART 2025 |
Historische Darstellung von Schloss Augustusburg und Schlosspark auf einer Postkarte. Bildquelle © Schloss Augustusburg 2025
|
Eine davon ist die Sonderpräsentation „Über Stuck & Stein – 11 Objekte erzählen“.
Elf Stationen in den historischen Räumen des Schlosses laden die Besucher ein, die Aspekte der Residenz und ihrer Entstehungsgeschichte aus einer neuen Perspektive zu betrachten. Ausgewählte Gemälde, Zeichnungen, Radierungen und Modelle aus dem Depot setzen Schlaglichter auf Architektur, Kunst und Handwerk.
Nachdem Kurfürst und Erzbischof Clemens August am 8. Juli 1725 den Grundstein gelegt hatte, wirkten Handwerke aus ganz Europa an der Baustelle und schufen in Jahrzehnten ein Meisterwerk, das als die Wiege des Rokoko in Deutschland gilt. Es waren die besten Stuckateure, Freskenmaler, Bildhauer, Hofmaler, Schreiner und Lackierer der Zeit, die gemeinsam die herausragende Schlossanlage fertigten.
Fassade am Schloss. Als bedeutende Schöpfungen des Rokokostils wurden beide Schlösser 1984 in die UNESCO-Welterbeliste aufgenommen. Foto/ Bildquelle © rheinische ART 2025
|
„Von der Planung durch den Architekten Johann Conrad Schlaun über die Umgestaltung durch François de Cuvilliés bis hin zum Prunktreppenhaus nach Plänen von Balthasar Neumann – die Geschichte des Schlosses ist geprägt von damals innovativer Architektur, internationalem Austausch und jahrzehntelanger Bautätigkeit“, so die wissenschaftliche Mitarbeiterin Xenia Schürmann.
Die Schlösser Brühl sind seit 1984 Welterbe und gehören zu den wichtigsten kulturellen Schätzen der Menschheit. Die Stätte umfasst das imposante Schloss Augustusburg, das intime Schloss Falkenlust sowie den idealtypischen Schlossgarten im französischen Stil. Das gesamte Ensemble überrascht noch heute und entführt die Besucher eindrucksvoll in das Zeitalter höfischer Pracht voller Glanz und Glamour.
Georges Desmarées Clemens August, um 1746, Öl auf Leinwand. Der Potentat mit Zeichen seiner geistlichen und weltlichen Herrschaft: Kurmantel und Kurhut stehen für das Kurfürstentum Köln. Links im Hintergrund das kleinere Jagdschloss Falkenlust. Gemälde-Standort: Schloss Augustusburg. Bild © Wikipedia gemeinfrei
|
Das Jubiläum ist Anlass für die „Schlösser Augustusburg und Falkenlust in Brühl“, den Fokus auf das Thema Bauen im 18. Jahrhundert, auf den Schlossbau als europäisches Projekt des Rokoko sowie auf die beteiligten namhaften und weniger bekannten Akteure zu legen. In Kooperation mit dem Deutschen Forum für Kunstgeschichte Paris, der Abteilung für Geschichte der Frühen Neuzeit und Rheinische Landesgeschichte des Instituts für Geschichtswissenschaft und dem Kunsthistorischen Institut der Universität Bonn wird eine interdisziplinäre Fachtagung ausgerichtet, die die Schlossbaustelle der kurkölnischen Sommerresidenz als Ort des internationalen künstlerischen Austauschs im Rokoko in den Mittelpunkt stellt.
rART/K2M
► Veranstalter der Tagung: UNESCO-Welterbestätte Schlösser Augustusburg und Falkenlust in Brühl Schlossstr. 6, 50321 Brühl Telefon: 02232 94431 59 Mail: tagung(at)vsb(punkt)nrw(punkt)de
Termin 21. - 22. November 2025 "KOSTBAR, REICH UND MIT ERLESENEM GESCHMACK" Künstler und Handwerker des "style rocaille" in Schloss Augustusburg
Die Sonderpräsentation Über Stuck & Stein – 11 Objekte erzählen kann noch bis zum 30. November 2025 besucht werden.
Schlösser Augustusburg und Falkenlust in Brühl
Parkplatz
Max-Ernst-Allee
50321 Brühl
Tel. 02232 / 44 000
Öffnungszeiten
DI – FR 9 – 16 Uhr
SA, SO 10 – 17 Uhr