rheinische ART
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rheinische ART 01/2012

 

ARCHIV 2012

Keith Haring: Poster und Plakate in Oberhausen

 

 

Short Messages

 

 

 

Keith Haring, National Coming Out Day USA, 1988,

66 x 58.4 cm, © Keith Haring Foundation, Fotografie: Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg

 

Irgendwie kennt sie jeder, die bunten, ikonenhaften und markanten Bildzeichen und einfachen, zweidimensionalen Strichmännchen. Ihren Schöpfer dagegen, den jung verstorbenen US-amerikanischen Pop-Art-Vertreter Keith Haring (1958-1990), kennen eher nur die Kunstbeflissenen. Haring galt als einer der innovativsten Künstler der 1980er Jahre.

 

 

DER MANN, der nur wenige kreative Jahre hatte, begann sein kurze Karriere mit Comic-Zeichnungen, Trickfilmen, bemaltem Plastik und Metall sowie schließlich den bekannten „subway-drawings“ – von ihm bemalte abgedeckte Plakatwände in den New Yorker U-Bahnschächten. Sie machten ihn fast schlagartig berühmt. Genialer Nebeneffekt dieser frühen Street-Art im Underground: Die Bahnstationen wurden nicht nur Harings Atelier sondern auch seine – zwangsweise – vielbesuchte und vielbestaunte Galerie.

 

Die Kunst der Reduktion

 

Neben Andy Warhol und Roy Lichtenstein gehörte Keith Haring zu den führenden Künstlern der Pop Art Bewegung. Er bemalte Wände in zahlreichen Metropolen der Welt, als „Body-Graffiti“ auch den Körper der Schauspielerin und Sängerin Grace Jones sowie Teile der Berliner Mauer beim Checkpoint Charlie, als dieser noch Grenzübergang zwischen zwei Welten war. 1982 war Haring bereits mit seiner Pop Art Kunst auf der Kasseler Documenta 7 vertreten und blieb über Jahre der Shootingstar und das „enfant terrible“ der internationalen Kunstszene.

 

Ignorance = Fear New York, 1989, 61.2 x 109.5 cm, Offsetlithografie © Keith Haring Foundation, Fotografie: Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg


Zeitlebens bestimmten Graffiti und cartoonartigen Bilder aus dem Milieu der Straßenkunst als schnelle und leicht erfassbare Botschaften die Arbeit Harings. Wie kein anderer Künstler prägte er die Sprache der zeichenhaften Reduktion. Als „Kurznachrichten“ ging diese Form der Bildaussage in die jüngere Kunstgeschichte ein. In der New Yorker U-Bahn setzte Keith Haring seine „Short Messages“ als Symbolsprache bereits sehr früh ein. Das „Radiant Baby“ (Strahlenbaby) von 1982 etwa, das zu seinem Markenzeichen wurde, eroberte umgehend die Herzen der Menschen und wurde zu einem weitverbreiteten und leicht verständlichen Symbol im Kampf für nukleare Abrüstung.

 

Kunst und Kommerz

 

Absolut Vodka Schweden, 1986, 114.7 x 88.7 cm, Offsetlithografie © Keith Haring Foundation, Fotografie: Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg

Mit seinen Short Messages auf Postern und Plakaten gehört Keith Haring auch zu den großen Gestaltern dieses Metiers. Seine Themenpalette reicht hier von Postern für eigene Ausstellungen und Hinweisen zu kulturellen Veranstaltungen über klassische Werbung bis zu gesellschaftlichen Fragestellungen. Bereits sein erster Plakatentwurf (1982) wandte sich gegen Atomkraft. Ebenso setzte er sich gegen Drogen ein und nach seiner Aidserkrankung war es vor allem dieses Thema, das ihn beschäftigte. Im kommerziellen Bereich sind die fantasievollen Werbekampaganen für Swatch-Uhren, Lucky Strike und die schwedische Wodka-Marke Absolut bekannte Beispiele für seine Fähigkeit, bunte Kreativität auf Konsumgüter zu übertragen. Zwischen 1982 und 1990 - dem Jahr seines Todes durch die Immunschwäche-Erkrankung - schuf Haring 85 Entwürfe zu Postern und Plakaten. Allein diese große Zahl zeugt davon, wie wichtig ihm die Gestaltungsform war. Die Ludwig Galerie im Schloss Oberhausen zeigt in Zusammenarbeit mit dem Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg nun die kompletten Entwürfe des Graffitikünstlers.

K2M

 

Die Ausstellung „Keith Haring – Short Messages. Poster und Plakate 1982-1990“ läuft bis zum 6. Mai 2012.

Ludwig Galerie
Schloss Oberhausen

Konrad-Adenauer-Allee 46
46049 Oberhausen

Tel. 0208- 412 49 28

Öffnungszeiten:
DI – SO 11.00 – 18.00 Uhr

 

©rheinische-art.de

 



 

 

 

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