rheinische ART
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rheinische ART 12/2011

 

ARCHIV 2012 

Daheim im Privathaus von Irene Ludwig

 

Leben mit Feininger, Lichtenstein und

 

Hofer


Anlässlich des ersten Todestages von Irene Ludwig richtet das Kölner Museum Ludwig eine Sonderschau mit Kunstwerken aus der persönlichen Sammlung der Mäzenin aus. Es war ein Anliegen Irene Ludwigs, dass neun Werke aus ihrem privaten Haus in Aachen als Dauerleihgabe an das Museum Ludwig gehen. Wie leben Sammler mit Kunst? Auf diese Frage gibt die Schau eine Antwort, denn diese Kunstwerke werden nun erstmals der Öffentlichkeit zugänglich gemacht und im Kontext mit den privaten Räumen gezeigt.

 

 

DAS BILD (DIE BILDER) WURDE(N) AUS

©GRÜNDEN ENTFERNT.

 

 

Karl Hofer, Interieur (Nach dem Bade) 1912,Öl auf Leinwand,146, 5x 114 cm, © VG Bild-Kunst, Bonn 2011 (li.) und wie das Bild im Privathaus von Irene Ludwig hing (re.). Candida Höfer, Eupener Strasse Aachen, 2011, C-Print, 152 x 189,6 cm, © Candida Höfer, VG Bild-Kunst, Bonn 2011

 

AUCH PRIVAT umgab sich das Sammlerehepaar Peter und Irene Ludwig gerne mit hochklassiger Kunst: Feininger, Macke, Picasso, Matisse und Pollock gehören zu den klangvollen Namen. Ihre Methode des Sammelns folgte keinem bestimmten sachlichen Konzept. Vielmehr ließen sich die Ludwigs von ihrer Intuition leiten. Das 1953 errichtete Wohnhaus in Aachen stellte selbst bereits eine Besonderheit dar: So ließen die Ludwigs dort alte Türen oder andere historische Bauelemente verarbeiten.
    Ihre Begeisterung für alte niederländische Küchenkacheln führte dazu, dass sie Besitzern derselben im Austausch mit diesen Kacheln schon mal die Küche komplett neu einrichteten. In Kombination mit Gemälden wie „No. 2 – c“ von Jackson Pollock oder „Die große Kutterklasse“ von Lyonel Feininger entwickelte das Sammlerpaar daheim seinen ganz eigenen eklektischen Stil.

 

 

 

DAS BILD WURDE AUS

©GRÜNDEN ENTFERNT.

 

 

Candida Höfer, Eupener Strasse Aachen III, 2011, C-Print, 100 x 118.4 cm © Candida Höfer, VG Bild-Kunst, Bonn 2011

und

Lyonel Feininger, Die große Kutterklasse, 1929,
Öl auf Leinwand, 36,8 x 70 cm, © VG Bild-Kunst, Bonn 2011 (unten)

 

 

DAS BILD WURDE AUS

©GRÜNDEN ENTFERNT.

 

 

Wie die Wohnräume Irene Ludwigs vor dem Abtransport der Kunstwerke nach Köln gewirkt haben, illustrieren dabei die Fotografien Candida Höfers, die von ihr im Auftrag der Peter und Irene Ludwig Stiftung ausgeführt wurden. Sie bilden neben den Originalen den zweiten Höhepunkt der Schau. Candida Höfer, die ursprünglich mit meist menschenleeren Fotografien öffentlicher Räume wie Museen, Wartesäle oder Bibliotheken Bekanntheit erlangte, verfolgt bereits seit zehn Jahren das Projekt „Sammlerräume im Rheinland“, in denen illustriert wird, wie Privatleute mit Kunst leben.
    Die Aachener Kunsthistorikerin Irene Ludwig gehörte zu den bedeutendsten deutschen Sammlern und Mäzenen. Jahrzehntelang unterstützte sie zusammen mit ihrem Mann Peter Ludwig weltweit Museen und Künstler. Ihre umfangreiche Sammlung umfasste vor allem Werke der klassischen Moderne, Pop-Art und auch ostasiatische Kunst. Eine großzügige Schenkung 1976 führte zur Gründung des Museum Ludwig, welches auch Dank Irene Ludwig nach Barcelona und Paris über die weltweit drittgrößte Picasso-Sammlung verfügt.

 

 

DAS BILD (DIE BILDER) WURDE(N) AUS

©GRÜNDEN ENTFERNT.

 

 

links Candida Höfer, Eupener Strasse Aachen II 2011, C-Print, 152 x 123 cm © Candida Höfer, VG Bild-Kunst, Bonn 2011 mit dem Gemälde (re.) von Roy Lichtenstein, Still Life with Pitcher and Apple, 1972, Öl und Magna auf Leinwand, 152 x 114 cm, © VG Bild-Kunst, Bonn 2011

 

In ihrem Testament verfügte Prof. Irene Ludwig aus ihrem Nachlass spektakuläre Schenkungen und Dauerleihgaben für das Museum Ludwig und das Museum Schnütgen (mehr). Insgesamt 528 Werke aus ihrem Besitz bereichern nun auf Dauer die Kölner Sammlungen. Neben dem herausragenden Konvolut von Werken der Russischen Avantgarde verfügte Irene Ludwig auch, neun Werke aus ihrem privaten Haus als Dauerleihgabe an das Museum Ludwig zu geben. Darunter befindet sich der erste Ankauf des Ehepaars Ludwig im Bereich der Klassischen Moderne: ein Frühwerk von Karl Hofer, „Nach dem Bade", aus dem Jahr 1912.
Robert Woitschützke

Die Ausstellung „Im Andenken an Irene Ludwig“ ist bis zum 24.06.2012 zu sehen.
Museum Ludwig
Heinrich-Böll-Platz
50667 Köln
Telefon 0221 / 221-26165


Öffnungszeiten:
DI – SO 10 – 18 Uhr
jeden ersten DO 10 – 22 Uhr

 

 

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