rheinische ART
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rheinische ART 03/2012

 

ARCHIV 2012

Kunstmuseum Mülheim an der Ruhr

 

Standort

 


Losgelöst von klassischen Blattformaten weiten die beiden Künstlerinnen Caroline Bayer und Silke Schatz ihre Werke in den Raum aus. Wände, Schächte und der Fußboden, alles Räumliche wird für sie zum Träger ihrer Kunst, die sie als RaumZeichnungen verorten. Ihr Spiel mit Architektur ist nur scheinbar ein leichtes; viel mehr steht die intensive Beschäftigung mit Dimensionalität und Perspektive im Vordergrund.

 

Caroline Bayer, TZ 1-12, 2012, Klebeband auf Wand - Keller und Treppenhaus Kunstmuseum Mülheim

an der Ruhr
© VG Bild Kunst, Bonn, Foto: Caroline Bayer

Im begehbaren Raum ...
Inspiriert von der Mülheimer Stadtlandschaft hat Caroline Bayer (*1973 in Stolberg, lebt und arbeitet in Berlin) mit Klebeband im Treppenhaus eine großformatige Wandzeichnung realisiert: an der Rückseite des Aufzugsschachtes erstreckt sich über drei Etagen hinweg das Fassadenmuster der Hochhäuser am FORUM. Die regelmäßige Abfolge von schwarzen und weißen Streifen gibt reduziert die spiegelnden Fensterfronten und die hellen Balkonumrandungen wider. Die Künstlerin spielt hierbei nicht nur mit dem Wechsel zwischen Außen und Innen, sondern auch mit dem Charakter der Zeichnung innerhalb der Architektur selbst: je nach Betrachterstandort erzeugen perspektivische Linien eine Illusion von Räumlichkeit oder werden zum Ornament.

 

Silke Schatz, Wolf, Hannover, Müdener Weg 50, 3.Stock, 1. Whg. rechts, 1970-1977, 2010
Sperrholz mit Intarsien aus Ahorn, Pflaume, Pappel, Nuss und Ebenholz
Courtesy: Meyer Riegger, Karlsruhe/Berlin und die Künstlerin © VG Bild-Kunst, Bonn, Foto: Trevor Lloyd, Berlin

... oder im Kleinformat
Silke Schatz (*1967 in Celle, lebt und arbeitet in Köln) konzentriert sich auf Orte, die Bezüge zu ihrer eigenen Biografie aufweisen: In ihrem jüngsten Werkkomplex I love psycho verknüpft sie Raummodelle und Architekturzeichnungen mit Traumsequenzen und Erinnerungsbildern ihrer Kindheit. Die Wohnung in Hannover, Müdener Weg 52, 3. Stock, 1. Whg. rechts, in der die Künstlerin von 1970 bis 1977 lebte, hat sie als Holzmodell im Maßstab 1:23 rekonstruiert. Nur durch Fensteröffnungen in Augenhöhe ist ein voyeuristischer Blick in die Innenräume möglich. Intarsienarbeiten aus Edelhölzern geben vereinfacht die Konturen von einzelnen Möbelstücken wieder und definieren so grob die Wohnbereiche.
   Die Förderpreisträgerin des Landes NRW greift das Thema Zeichnung mit immer wieder neuen Mitteln auf. In einer zweiteiligen, großformatigen Papierarbeit überlagern sich die isometrische Darstellung der Kindheitswohnung mit unterschiedlichen Schnitten und Perspektiven der einzelnen Räume, die wie Würfel in alle Richtungen aus dem Gefüge kippen. Das transparente, filigrane Geflecht aus streng geometrischen Blei- und Buntstiftlinien wird durch eine figürliche Handzeichnung gebrochen: die Mutter mit Fischstäbchen, so der Titel.
ruwoi

 

Die Ausstellung „RaumZeichnungen“ ist bis zum 25. Mai 2012 zu sehen.
Kunstmuseum Mülheim an der Ruhr
Synagogenplatz 1
45468 Mülheim an der Ruhr
Tel. 0208 / 455-0
Öffnungszeiten
DI, MI, FR 11-17 Uhr
DO 11-21 Uhr
SA + SO 10-17 Uhr

 


 

 

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