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rheinische ART 03/2012

 

ARCHIV 2012

60 Jahre Städtepartnerschaft Liverpool – Köln: In der Domstadt erinnert man daran mit dem Auftritt einer ganz besonderen Persönlichkeit: Dem Ex-Beatle Pete Best

 

 

Köln rockt zum Jubiläum

 

Pete Best als Botschafter Liverpools im Hansasaal im Historischen Rathaus in Köln

 

Liverpool ist die älteste Partnerstadt Kölns. Es war nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges, als die katholische Kirche nach einer Möglichkeit zur länderübergreifenden Versöhnungsarbeit mit dem geschlagenen Deutschland suchte. Aus diesem Grunde wurde der junge Londoner Geistliche Derek Worlock 1948 nach Köln geschickt, um Wege - Wege des Aufeinanderzugehens - zu finden.

 

Die Metropole am Rhein lag immer noch in Trümmern, als 1952 ein Städtepartnerschaftsvertrag zwischen Liverpool und Köln unterzeichnet wurde. Damit ist diese Verbindung die erste und älteste Kölns dieser Art. Mit dieser Freundschaftsbekundung gingen viele gemeinsame Aktivitäten in Sport und Musik einher. Die Städtepartnerschaft wurde 2002 zum 50-jährigen Bestehen durch Erneuerung der Urkunde bekräftigt.
 

60. Jubiläum

 

Aus Anlass des 60. Jubiläums hat Liverpool einen ganz besonderen Vertreter nach Köln geschickt: Pete Best (*1941). Der erste Schlagzeuger der wohl berühmtesten Söhne der englischen Stadt an der Mersey, den Beatles, wurde im würdigen Rahmen - im Hansasaal des Historischen Rathauses - empfangen.

   Ab 1960 gehörte Best der Band an, schied allerdings bereits 1962 wieder aus und gründete danach seine eigene Band. Er hat die ersten öffentlichen Gehversuche der jungen Musiker mitgemacht, hat ihren Auftritten in Liverpool und Hamburg auch sein Gesicht gegeben. Auf die Frage, warum er die Beatles verließ, sagte der Alt-Rocker in seinem unverwechselbarem Liverpooler Akzent nur: „There are many answers, ok?“ Auch wenn es bis heute keine definitive Antwort gibt, nicht von Best und nicht von den anderen Bandmitgliedern, so haben die wenigen Jahre Zugehörigkeit zu dieser legendären Liverpooler Rockgruppe auch sein Leben nachhaltig geprägt.
   Der oft als „Fünfter Beatle“ bezeichnete Schlagzeuger, nach dem in Liverpool sogar eine Strasse benannt wurde ("Pete Best Drive"), strahlt Ruhe und Gelassenheit aus. Konzentriert und völlig in seiner Musik aufgehend sitzt er am Schlagzeug und sorgt durch sein leichtes und präzises Spiel für Stimmung. Witz und Charme sind die wohl markantesten Wesenszüge dieses außergewöhnlichen Mannes. Und doch ist er bescheiden, ohne Allüren, ohne Starattitüden. Liverpool hätte wohl keinen besseren Botschafter nach Köln entsenden können.

 

Freundschaft zwischen den Städten


Was dem neben Paul McCartney einzig noch lebendem „Ur-Beatle“ die Freundschaft der beiden Städte bedeutet, fasst er in wenigen Worten zusammen: Freundschaft, Kultur, Fussball, Musik und – mit einem Lächeln auf den Lippen - ein gutes Getränk. In Köln kann damit natürlich nur Kölsch gemeint sein. Soviel honorige Schmeichelei muss sein.
   Doch vor allem ist es die Musik, die ihm am meisten bedeutet. Deshalb nennt er Freundschaft und Musik an erster Stelle, wenn er über die kommunale Partnerschaft spricht. So ist der Vorsitzende des Städtepartnerschaftsvereins Köln-Liverpool e.V., Manfred Wolf, oft in Liverpool gewesen, die ihn auch zum Ehrenbürger ernannt hat. Wolf hat es durch Kontakte zu vielen Größen der Musikszene geschafft, Pete Best nach Köln zu holen.
   Den Höhepunkt der Feierlichkeiten dürfte aber mit Sicherheit das schnell ausverkaufte Konzert der „Pete Best Band“ in der Müllverbrennungsanlage AVG Köln gewesen sein, denn: wann hat man schon die Möglichkeit einen echten Beatle live zu erleben? Musik verbindet, mit ihr und durch sie entstehen Freundschaften. Sei es zwischen Städten, Menschen oder Völkern.


Andreas Fritzsch

 

 

 

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