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rheinische ART 11/2021

Archiv 2022

FERNHANDEL
Importboom historisch


Den Beruf des Groß- und Außenhandelskaufmanns gab es noch nicht, wohl aber die Tätigkeit. Das Museum für Ostasiatische Kunst in Köln beleuchtet die Anfänge des Welthandels.

 

Teller mit Bemalung (Detail) von Ignaz Preissler (1676–1741), Porzellan, Jingdezhen, China, Qing-Dynastie, Kangxi-Periode, um 1720, (DL 2014.06/08), Foto © Rheinisches Bildarchiv Köln, Marion Mennicken

 

Exportporzellan aus Ostasien zählt zu den frühesten Erzeugnissen des globalen Kultur- und Güteraustauschs. Ab dem 14. Jahrhundert wurde in Jingdezhen massenhaft Porzellan nach dem Geschmack der Käufer in Übersee gefertigt. Es entwickelte sich rasch zum weltweiten Exportschlager. Aus europäischer Sicht war es eines der begehrtesten Importerzeugnisse.

 

Drachenvase Porzellan, Jingdezhen, Unterglasurblau, China, Qing-Dynastie, Kangxi-Periode, ca. 1700, F 15, Foto © Rheinisches Bildarchiv Köln, Marion Mennicken

 

Kanne in Form eines Zwerghuhns, Porzellan, Überglasurfarben, Japan, Edo-Periode, frühes 18. Jahrhundert, F 72,2. Foto © Rheinisches Bildarchiv Köln, Marion Mennicken

 

In der Kölner Schau Handelsgut global kann der Besucher die frühen faszinierenden Wirtschaftsverflechtungen zwischen Asien, Europa und Afrika nachvollziehen.

     Als die Ming-Dynastie (1368 –1644) an die Macht kam, startete sie eine große diplomatische Initiative: Sie beschenkte die Herrscher Asiens und Ostafrikas mit Porzellan. Es handelte sich um eine Demonstration von Weltoffenheit, kunsthandwerklicher Überlegenheit und um eine Werbekampagne für die heimische Industrie.


Weltweit wurde „China“ zum Synonym für Porzellan und beeinflusste lokale Künste und Keramiktraditionen.

     Ab dem 16. Jahrhundert beteiligten sich die europäischen Kaufleute am Asienhandel, verschifften Porzellan in millionenfacher Stückzahl in die Heimat, wo es Begeisterung auslöste und zum Statussymbol an den Fürstenhöfen und in den Patrizierhäusern avancierte.

     Das 18. Jahrhundert war das Goldene Zeitalter des ostasiatischen Porzellans. Die Wohlhabenden in Europa prunken mit Vasengarnituren und Geschirr für die neuen Modegetränke Tee, Kaffee und Schokolade.

     Porzellanmotive wie furchterregende Drachen, exotische Pflanzen, bärtige Gelehrte und edle Hofdamen lösten in der europäischen Kunst und Architektur des Barocks eine Asienmode aus, die „Chinoiserie“.

     

Tafel mit einer Landschaftsszene, Seto, Unterglasurblau, Zugeschrieben Kato Zenji (Yoshiharu) III (1848–1918), Japan, Meiji-Periode, ca. 1895 F 249, Foto © Rheinisches Bildarchiv Köln, Marion Mennicken

 

In der Ausstellung wird vor allem blauweiße und farbige chinesische Exportware des 17. und 18. Jahrhunderts präsentiert. Ergänzende Exponate aus anderen asiatischen Regionen finden sich in der Japan-Galerie in Form des klassischen Exportporzellans aus Arita und den modernisierten Produktionen der Meiji-Periode (1868 –1918) aus Kutani, Kyoto, Satsuma und Seto.

     Zusätzlich sind archaische Ritualbronzen aus China sowie spätere Bronzen der Schenkung Dieter und Christel Schürzeberg ausgestellt. Die Korea-Galerie zeigt Kommoden, Truhen und Kästen der Joseon-Dynastie (1392 bis 1910).

bra

 

Die Ausstellung „Handelsgut Global. Exportporzellan aus China und Japan“ wird bis 31. August 2022 gezeigt.
Museum für Ostasiatische Kunst
Universitätsstraße 100
50674 Köln
Tel. 0221 / 221-28608
Öffnungszeiten
DI – SO 11 – 17 Uhr

 

 

 

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