rheinische ART
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rheinische ART 01/2015

Archiv 2015

EINE SACHE DES GLAUBENS
„himmelwärts“
an Rhein und Maas

Von Simon Hopf

 

Das Kulturgeschichtliche Museumsnetzwerk Niederrhein widmet sich dem religiösen Leben diesseits und jenseits der deutsch-niederländischen Grenze.

 

himmelwärts: Feld-Haus/ Neuss. Schützende Engel Foto: Clemens-Sels-Museum, Neuss

 

Rund 50 Museen und Kultureinrichtungen beiderseits der deutsch-niederländischen Grenze zwischen Vals im Süden und Kranenburg im Norden blicken in den kommenden „himmelwärts“ bzw. „hemelwaarts“. Im Fokus steht das Glaubensleben an Rhein und Maas, das vom Kulturgeschichtlichen Museumsnetzwerk Niederrhein im Rahmen einer Ausstellungs- und Veranstaltungsreihe noch bis zum März 2016 einem breiten Publikum vorgestellt wird.

 

Den Impuls zu diesem groß angelegten Projekt gibt die multireligiöse Prägung der Region, wie sie sich seit dem 16. Jahrhundert herausgebildet hat: War bis dahin das Bekenntnis der Menschen durchweg katholisch gewesen – sieht man von einzelnen jüdischen Gemeinden einmal ab –, so entwickelte sich im Zuge der Reformation vielerorts ein glaubenstechnischer Flickenteppich, da das Prinzip des „cuius regio, eius religio“ am Niederrhein nicht griff.

 

himmelwärts: Museum Schloss Rheydt. BÖS TEUSCHT - BÖS EVANGELISCH. Franz Hogenberg, Bilderstürmerei, 1566. Foto © Städtisches Museum Schloss Rheydt

 

Gemengelage Daraus resultierte eine spannende, aber auch spannungsreiche Gemengelage der Überzeugungen und Strömungen.

 

himmelwärts: Museum Burg Linn. Krefeld und die Religionsfreiheit. Adolf von der Leyen, mennonitischer Leinenhändler, ließ sich 1650 in Krefeld nieder

 

hemelwaarts: Limburgs Museum/ Venlo.Macht tussen Hemel en aarde. Skulptur des Klever Holzschnitzers Dries Holthuys (c) Limburgs Museum

 

himmelwärts: Museum Tuppenhof / Kaarst.Leben zwischen Kirche und Hergottswinkel. Heiligenhäuschen und Wegekreuze sind in den ländlichen Gebieten des Niederrheins weit verbreitet. Foto Museum Tuppenhof

Häufig war es ein geduldetes Nebeneinander, mitunter aber auch erbittertes Gegeneinander der Konfessionen, das zumeist erst im 20. Jahrhundert immer mehr zu einem echten Miteinander wurde. In jüngster Zeit bereicherten schließlich Einwanderer muslimischen Glaubens und das durch Zuwanderung wiedererstarkende Judentum die „Religionslandschaft Niederrhein“.

 

Die Ausrichter gliedern „himmelwärts“ in mehrere Schwerpunkte, denen die Veranstaltungen und Ausstellungen zugeordnet werden: „Vielfalt und Toleranz“, „Glaube und Aberglaube“, „Volksfrömmigkeit“, „Heilige Orte“, „Kleidung als Symbol“, „Jüdisches Leben“ sowie „Bilderwelten“ und „Pilgern“.

 

Exkursionen und ein gesondertes Literaturprogramm runden das Ganze ab. Das Spektrum ist also enorm, weshalb das vom Museumsnetzwerk ausgerufene Themenjahr auch deutlich mehr als zwölf Monate umfasst.

 

Austausch Sicherlich besteht der ganz besondere Reiz dieser Angebotsfülle darin, als Rheinländer/ Niederrheiner die grenznahen Orte auf niederländischer Seite an der Maas einmal ganz neu kennen zu lernen, denn Hand aufs Herz: Die meisten Touren ins Nachbarland beschränken sich doch auf Einkaufserlebnisse, nicht wahr? Womöglich gilt dies auch umgekehrt, so dass „himmelwärts“ so oder so den Wahrnehmungshorizont erweitern dürfte.

 

Ausführliche Informationen zu „himmelwärts“ gibt es auf www.niederrhein-museen.de

 

 

 

 

 

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