rheinische ART
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rheinische ART 09/2021

Archiv 2021

 

 Restitution ist für die Landeshauptstadt Düsseldorf derzeit ein schwieriges Thema. Das millionenschwere Gemälde „Die Füchse“ von Franz Marc war nach Ansicht der Stadt seit einer Schenkung zu Recht in ihrem Besitz und im Kunstpalast zur Schau gestellt worden. Dann gab es ein Restitutionsgesuch der Erbengemeinschaft nach Kurt und Else Grawi.

 

Franz Marc Die Füchse, 1913, Öl auf Leinwand, 79,5 x 66,0 cm, Foto © Stadt Düsseldorf, Museum Kunstpalast (MKP Moderne) Objektnummer mkp 0.1962.5490

 

Der jüdische Bankier hatte das Gemälde, das vorher unter anderem der Kunsthändler Herwarth Walden (mehr) besessen hatte, 1926 erworben. Grawi war während der NS-Zeit zeitweise im KZ Sachsenhausen inhaftiert und floh 1939 nach Chile. Das Bild wurde im selben Jahr, wie es in Düsseldorf vor Jahren hieß, nach New York verschifft.

     Dort wurde es den Recherchen zufolge verkauft. Die Familie Grawi hatte in der Nachkriegszeit nie einen Anspruch für dieses Bild erhoben. Die Stadt Düsseldorf hatte es 1961 als Schenkung erhalten (mehr).

     Nun gibt die Stadt das Gemälde unverzüglich heraus, wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) meldet (mehr). Düsseldorfs Oberbürgermeister Stephan Keller reagierte damit auf eine Dienstaufsichtsbeschwerde der Anwälte der Erben sowie einen Brief des Präsidenten des Jüdischen Weltkongresses, Ronald Lauder. Sie warfen der Stadt vor, die von der früheren Limbach- und heutigen Papier-Kommission empfohlene und vom Stadtrat beschlossene Restitution zu verschleppen.

     Ronald Lauder hatte sich bereits bei der aktuell in Düsseldorf laufenden Ausstellung über den jüdischen Kunsthändler Max Stern kritisch mit der Stadt auseinandergesetzt (mehr). Die Stadt zeigte sich jeweils willig, wünschte aber noch einige offene Fragen zu klären. Der Oberbürgermeister gegenüber der Frankfurter Allgemeine Zeitung FAZ: „Selbstverständlich folgen wir der Empfehlung der Beratenden Kommission und der Entscheidung des Rates im Respekt vor dem Schicksal Kurt Grawis und seiner Familie. Ich habe angewiesen, dass die Übergabe des Bildes, in Abstimmung mit Rechtsanwalt Stötzel, jetzt umgehend erfolgt und hierzu die Rückgabevereinbarung kurzfristig abgeschlossen wird.“
rART


 

 

 

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