rheinische ART
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rheinische ART 05/2012

 

ARCHIV 2012

Videokunst 

 

Bilder gegen die Dunkelheit

 

 

 

Jan Verbeek, Sisyphos, 1994, Installationsansicht

 

 

Selten kommen Ort und Kunst so einnehmbar zusammen wie bei der im KIT Kunst im Tunnel gezeigten Schau „Bilder gegen die Dunkelheit“. Ein Tunnel ansich assoziiert bereits Dunkelheit und zum Licht strebt der Mensch. Videokunst, besonders die, die nicht auf kleinen Bildschirmen sondern großen Wänden daher kommt, braucht den lichtlosen Raum zur Wahrnehmung wie der Maler das Tageslicht braucht, um zu sehen. Wer also die Stufen des KIT nach unten in die Tunnelröhre hinabsteigt, den umfängt ein Dunkel mit Inszenierungen, deren bewegte Bilder mal sanft, mal brausend, ironisch oder aufmerkend ihre Geschichten, auch begleitet von Musik und Tönen, erzählen.

 

Gary Hill, Objects With Destinations, 1979

 

Marcel Odenbach, Dans La Vision Périphérique Du Témoin, 1986

 

Raskin (Andreas Coerper, Rotraut Pape), Rauchnächte, 1990

 

Ulrike Rosenbach, Eulenspieglerin, 1985

 

DIE IM KIT gezeigten Videoarbeiten stammen ausschließlich aus dem Besitz des imai- inter media art institut mit Sitz in Düsseldorf. Qualität entdecken, Videokunst archivieren, konservieren, vertreiben und vermitteln sind die Aufgaben der Stiftung imai. Das Archiv des Hauses in seiner chronologischen Breite ist enorm. Es reicht von den Anfängen der Videokunst, den frühen 1970er Jahren, bis in die zeitgenössische Szene. Die gesammelte bewegte bildende Kunst wird mit dieser Ausstellung, die fast 40 Positionen von Künstlern berücksichtigt, einem breiten Publikum zugänglich gemacht.

   Auf fast schon historischen 4 : 3-Monitoren sind Pionierarbeiten der internationalen Videokunst zu sehen. Darunter sind Werke von Klaus vom Bruch, Bettina Gruber, Marcel Odenbach, Ulrike Rosenbach und Maria Vedder, die im Rheinland begannen. Auch Douglas Davis`Performance „The last nine minutes“ wird präsentiert, für die der Künstler 1977 zur Eröffnung der documenta 6 das Fernsehen als Übertragungsmedium wählte und die erste Live-Satellitenschaltung im deutschen Fernsehen initiierte.
   Das Künstlerduo Hörner / Antlfinger weist mit der skulpturalen audiovisuellen Arbeit „Dream Water Wonderland“ auf den Bedeutungswechsel eines Ortes hin: Nachdem der Bau des Atomkraftwerkes Kalkar am Niederrhein jahrzehntelang im Brennpunkt einer heftigen Auseinandersetzung stand, wurde es zu einem Vergnügungspark umfunktioniert. Lydia Schouten zeigt eine Vierkanal-Videoinstallation mit dem Titel „Le Jardin Secret“. Von vier Projektionsflächen umgeben nimmt der Betrachter teil an einer idyllischen Waldkulisse mit narrativen Szenen, die auch groteske Attacken nicht scheuen. Mit Muße und Zeit will das Werk von Kevin Pawels Matweews betrachtet werden. Seine Aufnahmen aus einem urbanen Umfeld heben die rigide Gegensätzlichkeit von Bewegtbild und Standbild auf. Der subtile Wechsel von Fotografie und Video ist beeindruckend.
Irmgard Ruhs-Woitschützke

 

Die Ausstellung „Bilder gegen die Dunkelheit. Videokunst aus dem Archiv des imai im KIT“ ist bis zum 24.06.2012 zu sehen.
KIT – Kunst im Tunnel
Mannesmannufer 1 b
40213 Düsseldorf

Öffnungszeiten
DI – SO 11 – 18 Uhr

 

Die Ausstellung wurde kuratiert von Dr. Renate Buschmann.

 

 

 

©Fotos Künstler und imai Düsseldorf

 

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