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rheinische ART 11/2025

HISTORIE
Römisches als Blockbuster


Diese Ausstellung hat das Zeug zum Kassenschlager. Die Trierer Schau Marc Aurel verzeichnete jüngst den 100.000sten Besucher – und sie wird noch bis gegen Ende November gezeigt. Römisches im Museum verkauft sich gut!

 

Blick in die Ausstellung. GDKE, Rheinisches Landesmuseum Trier, Foto: Th. Zühmer. Bildquelle © Rheinisches Landesmuseum Trier 2025

 

Die rheinland-pfälzische Landesausstellung Marc Aurel ist die erste umfassende Präsentation zu dem römischen Kaiser, Feldherren und Philosophen im deutschen Sprachraum. Sie habe, wie es in Trier heißt, den Anspruch, bundesweit eines der kulturellen Highlights des Jahres 2025 zu werden.

 

Porträtbüste des jungen Lucius Verus, © Ny Carlsberg Glyptotek, Copenhagen Ole Haupt. Bildquelle © Rheinisches Landesmuseum Trier 2025

 

Bronzener Pferdekopf, © Kunst-sammlungen und Museen Augsburg, Archäologisches Zentraldepot, Fotograph: A. Brücklmaier Bildquelle © Rheinisches Landesmuseum Trier 2025

 

Wo, wenn nicht hier an der Mosel, in der ehemaligen spätantiken Kaiserresidenz und dem überzeugenden Zentrum der Antike in Deutschland, könnten Ausstellungsmacher die römischen Exponate besser zelebrieren?

     Besucher werden in der Römer-Schau nicht enttäuscht. Rund 400 hochkarätige Exponate aus 17 Ländern, darunter Leihgaben aus Europas Top-Museen wie dem Louvre, den Vatikanischen Museen und dem British Museum London, setzten markante Akzente.


Auch der Trierer Oberbürgermeister Wolfram Leibe weiß um die Zugkraft und Werbewirksamkeit der Aurel-Ausstellung, die in zwei Häusern, dem Rheinischen Landesmuseum Trier und dem Stadtmuseum Simeonstift, zu sehen ist.

     Das Stadtoberhaupt betonte bereits bei der Eröffnung, dass die Exposition für Trier „nicht nur eine Anerkennung ihrer Bedeutung als älteste Stadt in Deutschland, sondern auch ein großer Prestige-Gewinn“ sei, denn sie locke Kulturbegeisterte von überall her an. Das Besondere an Trier: Die Stadt selbst mit ihrem einzigartigen historischen Erbe ist ein Anziehungspunkt an sich und „ein wichtiger Erfolgsfaktor“.

 

 

Blick in die Ausstellung. GDKE, Rheinisches Landesmuseum Trier, Foto: Th. Zühmer. Bildquelle © Rheinisches Landesmuseum Trier 2025


Die Veranstalter wissen, wovon sie reden. Bereits mit den großen und sensationell besuchten Ausstellungen zu Konstantin dem Großen (2007), Nero Kaiser, Künstler und Tyrann (2016) und dem Untergang des Römischen Reiches (2022), letztere mit einer Besucherzahl über 200.000, sei es den Trierer Museen gelungen, sich als Ausstellungszentrum für antike Themen zu etablieren.

     Die Trierer Entscheider haben mit Marc Aurel – dem Inbegriff des guten Herrschers – nicht nur eine hochinteressante römische Personalie in den Fokus gestellt. Sie haben mit rund 5,3 Millionen Euro und einer mehrjährigen Vorbereitung auch das Finanzielle nicht gescheut. Das ist, wie bekannt, nicht in allen römisch-orientierten rheinischen Städten so (mehr).

 

Kameo mit Marc Aurel und Faustina minor als Iuppiter und Iuno, © Landesmuseum Württemberg, Hendrik Zwietasch. Bildquelle © Rheinisches Landesmuseum Trier 2025

 

Der Herrscher Marc Aurel (121–180), der letzte der sogenannten Adoptivkaiser und mit dem korrekten Namen Marcus Aurelius Antoninus gesegnet, hatte eine durchaus schwierige Regierungszeit.

     Naturkatastrophen wie die Tiber-Überschwemmung, eine 15 Jahre währende Pandemie, die als Antoninische Pest auch noch seinen Namen trug, Christenverfolgungen, eindringende Germanenstämme an der trockenen und nassen Limes-Grenze und andauernde große und kleine Kriege bestimmten sein Leben.

     Sein letztes Jahrzehnt soll er nach Überlieferungen daher ständig in Feldlagern vorzugsweise an der Nordgrenze des römischen Imperiums verbracht haben und nicht im komfortablen Rom. Immerhin fand er noch Ruhe zur Abfassung seiner philosophischen Selbstbetrachtungen. Seine letzte bedeutende Hinterlassenschaft, die zur Weltliteratur zählt.
rART/K2M


Die Ausstellung Marc Aurel ist bis zum 23. November zu sehen.
Landesmuseum Trier
Weimarer Allee 1
54290 Trier
Tel 0651 97740
Öffnungszeiten
DI-SO 10 -17 Uhr

 

Stadtmuseum Simeonstift Trier
Simeonstraße 60
54290 Trier
Tel 0651 718 1459
Öffnungszeiten
DI -SO 10 – 18 Uhr