rheinische ART
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rheinische ART 09/2012

 

ARCHIV 2012

Harding Meyer in der Galerie Rüdiger Voss

 

Im Antlitz

 

 

Harding Meyer, o.T. Öl auf Leinwand, 2012, 170 x 220 cm

 

Zentrales Thema der Bilder Harding Meyers ist die intensive und nicht-schematische Auseinandersetzung mit der malerischen Darstellung des menschlichen Gesichts. Auch in seiner aktuellen Ausstellung features in der Galerie Voss geht es um die menschliche Physiognomie, der er durch die Umsetzung fotografischer Arbeiten einen neuen Ansatz hinzufügt.

 

SEINE solitär in Malerei eingebundenen Portraits hat der Brasilianer Meyer (* 1964) in den vergangenen fünfzehn Jahren konsequent weiterentwickelt. Die Bildvorlagen, denen Meyer sich bedient, entstammen vornehmlich dem breiten Spektrum der Medien. Er entnimmt sie den Zeitschriften, dem Internet oder Fernsehen und erwählt damit quasi aus einer anonymen Massenware die Ausgangspunkte seiner Bilder. Diese überführt Meyer vom medialen Stereotyp in einem langen, kompositorisch - malerischen Bildentstehungsprozess, Schicht um Schicht, hin zum angestrebten Individuum: dem Bild als Bild. Er rekonstruiert eine Biographie, die Biographie der medialen Gesichtswerdung, aber das Ziel ist die Schaffung von Anonymität als Identität.

 

Ins Gesicht geschrieben

 

Ist seine Malerei noch von einem einnehmend spannungsreichen, subtilem Charakter geprägt, zeigt er in features und mit den Mitteln der Fotografie eine weitere und ganz andere Seite des menschlichen Antlitzes. Bei diesen Arbeiten wird das Gesicht zum bildlichen Widerschein von vielleicht Fähigkeiten, Charaktereigenschaften oder Besonderheiten.

 

Blick in die Ausstellung: Serie von Fotografien "collagenhafter Skulpturen" von Harding Meyer


Es ist diese Serie von Fotografien collagenhafter "Skulpturen", die in der Schau seine Malerei auf unerwartete Weise ergänzt und wo der Künstler aussagestarke Elemente verschiedener Gesichter vermengt.

Fotografie in der Ausstellung "features" von Harding Meyer

 

   Meyer schöpft hier aus einem reichen Fundus fotografischer Abbildungen von Gesichtern. Mit Stecknadeln befestigt er ausgeschnittene Gesichtsfragmente auf gesichtslose Styroporköpfe, fügt mal ein Glasauge hinzu, stattet sie vielleicht mit einem Hut aus und lässt so Köpfe entstehen, die - gleichwohl menschlich erkennbar – künstlich, fast synthetisch, erscheinen. Hier trifft das rechte Auge eines Häftlings auf die knallroten Lippen eines Models oder auch grob gepixelte Nasen auf feinste Wimpern. Diese Objekte werden von Meyer sowohl mit dem iPhone als auch mit analogen Kameras fotografiert.
ruwoi

 

Die Ausstellung „features – Harding Meyer“ ist bis zum 6. Oktober 2012 zu sehen.

GALERIE VOSS
Mühlengasse 3
40213 Düsseldorf
Tel. 0211 / 13 49 82
Öffnungszeiten
Di - Fr 10 - 18 Uhr
Sa 11 - 14 Uhr und nach Vereinbarung

 

 

©Fotos (3) Galerie Voss

 

 

 

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