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rheinische ART 12/2020

Archiv 2020

RED DOT DESIGN-AWARD
It´s all so beautiful…

 

„Gutes Design macht ein Produkt brauchbar“, dies war schon früh eine der Thesen des deutschen Industriegestalters Dieter Rams (*1932). Der Mann musste es wissen! War er doch als revolutionärer Chefdesigner des Elektrogeräte-Produzenten Braun GmbH zu Weltruhm gelangt.

 

Produktkultur in atemberaubender, historischer Industriearchitektur: Blick in den früheren „Schürerstand“, jetzt Ausstellungshalle. Hängend vorne zylinderförmige linear integrierte Pendelleuchte (D2V2-Licht-Installation) von Danny Venlet in den Red Dot-Farben Weiß und Rot. In den Virtinen Konsumprodukte und hinten hängend die erste Aluminium-Karosserie von Audi für den A8 aus dem Jahre 1993. Foto © rheinische ART 2020

 

Rams und Braun waren Pioniere im Bereich der modernen Gestaltung in den Nachkriegsjahren. Sie verscheuchten die behäbig, puschelige Formensprache jener Zeit und verpassten Rasierern, Funkweckern, Küchengeräten oder Stereoanlagen klare Linien, wenig Schrift und einfaches Handling.

     Dazu die Nichtfarbe Weiß und das eine oder andere gar in Durchsichtigkeit, oder wie es heute heißt: Transparenz. Die Kunst der Gestaltung ist längst museal geworden und alljährlich wird Innovatives ordentlich gefeiert und prämiert.

 

Eingang zum Red Dot Design Museum im Kesselhaus der Zeche Zollverein, Essen. Foto © Red Dot Design Museum Essen 2020

 

Mit gleich drei neuen Sonderausstellungen stellt das Essener Red Dot Design Museum die Siegerprodukte seines Design-Jahreswettbewerbes der Öffentlichkeit vor.

     Die Schauen dieses Spezialmuseums werden jedes Jahr mit besonderer Spannung erwartet. Das auf dem UNESCO-Welterbe Zollverein gelegene Schauhaus zeigt ausschließlich von ihm prämierte Produkte.

     Dies in einer dauerhaften Präsentation, die rund 2000 zeitgenössische Exponate umfasst und damit als eine der größten Design-Expos weltweit gilt, oder als Teil von Sonderausstellungen. Besonders beeindruckend: die Inszenierung in der historischen Industriekulisse!


Ausstellung: Onnellisuus – designed by Fiskars“

Den diesjährigen Ehrentitel „Red Dot: Design Team of the Year“ vergab die Jury an das finnische Unternehmen Fiskars. Onnellisuus ist das finnische Wort für Glück und steht als Ziel über dem gesamten Produktentwicklungs- und Gestaltungsprozess. Mit der Sonderausstellung „Onnellisuus – designed by Fiskars“ gewähren die Firmendesigner einen breiten Überblick über die Kreativität der letzten Jahre.

     Das Alltägliche besonders machen – unter dieser Devise entwickelt und fertigt der Hersteller von Handwerksgeräten – darunter Messer, Scheren und Äxte – seit Gründung im Jahr 1649 Produkte von höchster Qualität, die das Alltagsleben nachhaltig bereichern und erleichtern.

 

Gartengeräte der finnischen Unternehmung Fiskars, Helsinki. Foto © Red Dot Design Museum Essen 2020 

 

Markantes und verbindendes Designmerkmal sind Elemente in der Unternehmensfarbe Fiskars-Orange. Die in den Sechzigerjahren entworfene Universalschere, bei der erstmals Metall und ergonomische Kunststoffgriffe in hellem Orange verbunden wurden, entwickelte sich zum Symbol des Hauses schlechthin und für Finnland zu einem Kulturgut von nationaler Bedeutung. Die Ausstellung schlägt den Bogen zwischen Tradition und Innovation sowie zwischen Technik und Natur und präsentiert die Produkte des Produzenten in ungewöhnlichem Stil, etwa in Form eines „Fiskars-Forests“.

 

Das Beste vom Besten. Blick in die Ausstellung "Milestones in Contemporary Design 2020-2021". Foto © rheinische ART 2020

 

Imagekampagne der Deutschen Oper Berlin. Plakat. Design: Realgestalt Berlin, Germany. Studio Christoph Niemann Berlin. Red Dot Gewinner Best of the best Foto © rheinische ART 2020

 

Ausstellung: Milestones in Contemporary Design 2020–2021
Die sogenannten Meilensteine zeitgenössischen Produktdesigns – die besten Produkte des Wettbewerbsjahres – werden in der White Hall und der White Box des Museums gezeigt.

     Diese Objekte wurden von der Jury mit einem „Red Dot: Best of the Best“ ausgezeichnet und stehen damit an der Spitze ihrer jeweiligen Kategorie.

     Anhand dieser Preisträger wird deutlich, dass „Designmeilensteine“ vier grundsätzliche Qualitäten in sich vereinen müssen: die Qualität der Funktion, der Verführung, des Gebrauchs und der Verantwortung. Diese Kriterien sind je Produkt unterschiedlich ausgebildet. Keiner dieser vier Aspekte darf jedoch ganz fehlen.

     Ein Beispiel, bei dem etwa die Qualität der Funktion vorbildlich ist, stellt der prämierte "Arctic Patrol Modular Parka" von Helly Hansen (Oslo) dar, ein komplexes und zugleich praktikables Jackensystem. Ikonisch gestaltet in seinem Aufbau, ist es durch seine perfekte Funktionalität für den Einsatz in der Kälte optimiert worden.

 

Ausstellung: Design on Stage 2020–2021
Die dritte Schau titelt „Design on Stage“ und erstreckt sich über alle fünf Etagen des Red Dot Design Museums.

 

Design on Stage Fiat-Pkw in der Fundamenthalle in Red Dot Design Museum. „Form follows function and emotion“. Foto © rheinische ART 2020

 

In der Fundamenthalle auf der Ebene null startet sie mit einer Art Designlehrpfad, einer Einführung in die grundlegenden Gestaltungsprinzipien, die anhand exemplarischer Erzeugnisse verdeutlicht werden.

     Dabei geht es unter anderem um „Form follows function“ und „Form follows emotion“, aber auch um die dominante Form, um die Ausführung, um neue Materialien ebenso wie um smarte Produkte, die Teil von Systemen im Umfeld von Big Data sind.

     Derart vorbereitet, können sich die Besucher aufmachen, die vier Ebenen zu erkunden und die Exponate selbst unter die Lupe nehmen. Ein einzigartiges Angebot, das alles bietet und nie langweilig wird!
K2M


Laufzeiten der Ausstellungen:


Onnellisuus – designed by Fiskars bis 24. Januar 2021
Milestones in Contemporary Design 2020–2021 bis 31. Mai 2021
Design on Stage 2020–2021” bis 31. Mai 2021

 

Red Dot Design Museum Essen
Welterbe Zollverein
Areal A [Schacht XII], Kesselhaus [A7]
Gelsenkirchener Straße 181
45309 Essen
Tel +49 201 30104-60
Öffnungszeiten
DI – SO 11 bis 18 Uhr

 

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Museumsschließungen oder geänderte Öffnungszeiten sind wegen der Covid-19-Pandemie nicht ausgeschlossen. Aktuelle Regelungen sind bei den Museum zu erfragen. Wir empfehlen auf jeden Fall einen coronafreien

 

► virtuellen 360°- Panoramablick auf das UNESCO-Welterbes Zeche Zollverein (hier

 

► oder einen Spaziergang über das Gelände des Welterbes Zollverein (Ringpromenade). Auskunft über den Wanderweg gibt es ► hier

 

 

 

 

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