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rheinische ART 08/2020

Archiv 2020

SYMBOLISMUS
Mehr Ensor am Meer


Die belgische Hafen- und Bäderstadt Oostende gibt ihrem großen Sohn James Ensor eine neue Bühne. Das alte Wohnhaus von Ensor wurde renoviert und dient als Museum, nebenan wurde das wesentlich größere Ensor-Experience Center als interaktives Informationscenter eröffnet.

 

Das Meer als Malerthema faszinierte James Ensor lebenslang. Blick auf die Strandpromenade in Oostende. Foto © Arne Deboosere © James-Ensor-Haus, VISITFLANDERS 2020

 

Der Maler James Ensor (1860–1949) war einer der wichtigsten Erneuerer der Modernen Kunst in Belgien. Der Künstler, bekannt auch als „Maler der Masken“, ist dem Symbolismus zuzuordnen und hat maßgeblich zur Entwicklung des Surrealismus und des Dadaismus (mehr) beigetragen.


In seiner Heimatstadt Oostende können Besucher nun noch tiefer als bisher in Leben und Alltag des großen Malers eintauchen. Das renovierte Ensor-Haus zeigt im Neubautrakt zur Eröffnung die Ausstellung „Ensor in Oostende“, die sich konkret mit Ensors Schaffen rund um seine Stadt befasst.

     Mit einem individuellen, digitalen Stadtrundgang lassen sich zudem alle Orte, die für das Leben und die Arbeit Ensors wichtig waren, erwandern. Und schließlich hat das örtliche Kunstmuseum Mu.ZEE, spezialisiert auf die Kunst des dreisprachigen Landes, dem Œuvre des Malers gleich einen ganzen Museumsflügel gewidmet.

 

Ensorhaus Foto © Nick Decombel Fotografie © James-Ensor-Haus, VISITFLANDERS 2020


Der belgische Symbolist Ensor ist längst ein international anerkannter Großmeister, dessen Werke in renommierten Häusern auf der ganzen Welt zu sehen sind. Im Rheinland hat sich vor allem das Neusser Clemens-Sels-Museum – noch unter der Regie der Direktorin Irmgard Feldhaus (siehe unten) – früh dem französischen und belgischen Symbolismus gewidmet und einzigartige Werke von Ensor im Bestand.

 

Henry De Groux Portrait of James Ensor (1907), Foto © Wikipedia, gemeinfrei. Das Werk ist im Bestand des Mu.ZEE Oostende.

 

James Ensor verbrachte fast sein gesamtes Leben in nur einer Straße: der Vlaanderenstraat. Ab 1917 bis hin zu seinem Tod 1949 bewohnte er die Hausnummer 27, sein Atelier lag über einem Souvenirladen. Das Gebäude ist bis heute in seinem originalgetreuen Zustand erhalten.

     Zusammen mit dem angrenzenden, neuen Eckgebäude entstand hier eine interessante Form, James Ensor zu präsentieren und zu erleben. Das Erlebniszentrum, rund 1.100 Quadratmetern groß, zeigt die Lieblingsorte des Meisters. Die Besucher bewegen sich in den authentischen Räumen, in denen sich der Maler früher aufhielt und sehen, was auch er sah: Gegenstände, Möbelstücke und Aussichten, die ihn dauerhaft inspirierten und die heute noch auf den Bildern zu entdecken sind, die er in Oostende schuf. Multimediale, Virtual Reality und interaktive Technologien versetzen die Besucher somit in das teils skurrile Ensor-Universum.
rART/ cpw


Als Ensor mit 89 Jahren starb, wurde er auf eigenen Wunsch hin am Stadtrand von Oostende im kleinen Ort Mariakerke beigesetzt. Seine letzte Ruhestätte findet man dort an der Onze Lieve Vrouw ter Duinen Kerk. Die schlichte Fischerkirche, im Volksmund auch Dünenkirche oder „Ensorkirche“ genannt wird, stammt aus dem 14. Jahrhundert und ist von Dünen umringt.


Die Eröffnungsausstellung im neuen Ausstellungsraum titelt „Ensor in Oostende“ und kann bis zum 27. September besucht werden.
James-Ensor-Haus
Vlaanderenstraat 29
8400 Oostende Belgien
Tel +32 59 41 89 00
Öffnungszeiten
Täglich 10 – 18 Uhr

 

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