rheinische ART
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rheinische ART 09/2011

 

Archiv 2011: aus "Kunst erleben"

Die Museen Goch und Schloß Moyland widmen dem in Kleve lebenden Bildhauer Günther Zins eine gemeinschaftliche Ausstellung

 

 

Günther Zins

 

SCHWERELOS

 

 

 

 

Günther Zins Skulpturen sind reduzierte Metallskelette. Mit höchster Präzision gefertigt zeigen sie Winkel und Rundungen, sind zu Rechtecken, Kuben oder Kreisen geformt. Auf dem Boden stehend oder an der Wand hängend geben sie dem sie umgebenden Raum neue Dimensionen. Das faszinierende Spiel mit der Täuschung des Auges und einer illusionären Dimensionalität beherrscht Zins perfekt. Seine Objekte vermitteln Leichtigkeit, signalisieren Stabilität und Ruhe.


Zins Skulpturen bestehen vorzugsweise aus dünnen Edelstahlstäben. Die filigranen Stahlkörper muten wie präzise gezeichnet an. Der Künstler hängt seine Skulpturen in Bäume oder an Hausfassaden, lässt sie scheinbar über Wasser oder in der Luft schweben oder installiert sie mit derselben Verständlichkeit in schmale, große oder kleine Innenräume, stellt sie dort auf den Boden oder positioniert sie an Wände. Seine Bildobjekte sind Zeichen im Raum. Sie relativieren, indem sie einen Raum überdeutlich kennzeichnen, Dimensionen verändern, Geraden ziehen. Sie verdrängen Raum nicht, sondern setzen sich in Relation zu ihm und machen diesen so über Begriffe wie Linie und Fläche erfahrbar.

 

Günther Zins "Schwebender Kubus", 2011, im Skulpturenpark Moyland

 

 

Leichtigkeit als bestimmende Eigenschaft

 


Innen- wie Außenraum sind für Zins zentrale Begrifflichkeiten und deshalb haben sich die beiden ausstellenden Museen entschieden, seine Arbeiten ganz unterschiedlich zu präsentieren. In Goch wird der Künstler vorwiegend im musealen Innenraum gezeigt, wo seine Installationen mit den Gegebenheiten wie Wände, Böden und Decken reagieren. Besonders verblüffend sind Arbeiten, die dreidimensionalen Zeichnungen gleich das wahrgenommene Volumina in der Wirklichkeit ad absurdum führen.
   Ergänzt wird die Werkübersicht durch frühe Zeichnungen und experimentelle fotografische Arbeiten, mit denen sich der Künstler seit zehn Jahren verstärkt beschäftigt. Auch die Traumbilder, digital bearbeitete Fotos, sind Teil der Ausstellung und lassen schließlich das Gesamtœuvre des Künstlers sichtbar werden.

 

Aufbausituation im Museum Goch


In der freien oder auch gartenkünstlerisch gestalteten Natur wie im Skulpturenpark von Schloss Moyland, der Teil der historischen Gartenanlage ist, reduzieren sich die drei konstituierenden Elemente Boden, Wand, Decke des architektonischen Raumes allein auf den Boden als gegebene Größe. Günther Zins neue Arbeiten verlassen auch diesen, indem sie in der Luft zu schweben scheinen. „Der Waldraum als idealer Raum für meine Kunst,“ schreibt der Künstler in einem seiner Notizbücher.
Franziska Bradel

 

Die Ausstellung Günther Zins „Schwerelos. Zeichen im Raum“ ist in Goch noch bis zum 25.9.2011 und auf Schloss Moyland noch bis zum 6.11.2011 zu sehen.

 

Museum Goch
Kastellstraße 9
47574 Goch
Tel. 02823 / 970811

 

Stiftung Museum Schloß Moyland
Am Schloss 4
47551 Bedburg-Hau
Tel. 02824 / 9510 - 68

 

 

 

 

©Fotos Schloß Moyland und Museum Goch

 

 

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