rheinische ART
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rheinische ART 05/2015

Archiv 2015

MÄZENATENTUM
Ehrung für Willi Kemp

 

Der Kunstsammler und Mäzen wurde von Oberbürgermeister Thomas Geisel jetzt mit dem Jan-Wellem-Ring der Landeshauptstadt Düsseldorf ausgezeichnet. Willi Kemps private Kunstsammlung ging 2011 in weiten Teilen an das Museum Kunstpalast und damit in öffentlichen Besitz. Es ist ein großartiges Geschenk an die Bürger der Stadt.

 

Willi Kemp anlässlich der Präsentation seiner Sammlung 2011 im Museum Kunstpalast. Foto ©rART

 

Willi Kemp (*1927) ist in der Düsseldorfer Kunstszene schon fast als öffentliche Person zu begreifen. Irgendwie kennt ihn jeder. Der Steuerberater hat sich in Jahrzehnten den Ruf eines ausgewiesenen Kenners zeitgenössischer Kunst erworben. In den Anfangsjahren seiner Sammlertätigkeit schloss er Freundschaften mit vielen Künstlern wie Gerhard Hoehme (mehr), Bernhard Schultze, Carl Buchheister, Karl Otto Götz (mehr), Winfred Gaul oder Peter Brüning. Die Sammlung Kemp zählt heute zu den herausragenden und größten deutschen Privatsammlungen von Kunst nach 1950.
     Doch Kemp ist zudem Zeitzeuge der sehr bewegten rheinischen Kunstgeschichte nach dem Zweiten Weltkrieg. Da auch hier alles mit allem zusammenhängt, heißt es bei offenen Fragen durchaus: „Frag doch mal den Kemp.“ Für so manchen Künstlerfreund war und ist er mehr als ein interessierter Sammler, sondern auch Versteher, Ermunterer und Helfer.

 

Nach dem Tod seiner Frau Ingrid 1986 organisierte Willi Kemp verschiedene Katalog-Serien und Ausstellungen in seiner Düsseldorfer Wohnung als Hommage an seine verstorbene Frau. Von 2000 bis 2005 initiierte er verschiedene Ausstellungen zu Künstlern des deutschen Informel (mehr). 2011 schließlich schenkte er der Stiftung Museum Kunstpalast seine umfangreiche Sammlung. "Dieses Geschenk", so Geisel, "war ein großes Glück für die Landeshauptstadt Düsseldorf."

 

Die Schenkung umfasst inzwischen rund 2.600 Kunstwerke von 170 Künstlern. Im Einzelnen sind es 367 Skulpturen und Gemälde, 925 Arbeiten auf Papier und 1.300 druckgraphische Werke. Im Herbst 2015 soll eine weitere Ergänzung im Musum Kunstpalast präsentiert werden: 280 Kohlezeichnungen des amerikanischen Bildhauers David Rabinowitch. Über diese dann fast 3.000 Kunstwerke hinaus hat Willi Kemp dem Museum noch etwa 500 Künstler- und Atelierfotos geschenkt, die während seiner langjährigen Sammeltätigkeit entstanden.

     Neben figurativer Malerei, ZERO-Kunst (mehr), Skulpturen und Bildhauerzeichnungen bilden hochkarätige Werke des Informel und der Farbfeldmalerei den Kern der von Willi Kemp gemeinsam mit seiner Gattin Ingrid aufgebauten Sammlung.


Zur Kollektion gehören unter anderem Werke von Karl Otto Götz, Bernard Schultze, Joseph Beuys und Cy Tombly, großformatige Gemälde von Kenneth Noland, Ellsworth Kelly oder Gene Davis. Ein besonderer Wert der Sammlung liegt auch in ihrem Fokus auf den Kunststandort Düsseldorf und auf die Rolle, die Düsseldorf nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges für die deutsche Kunst und deren Wiederanschluss an die internationale Entwicklung gespielt hat.

 

Oberbürgermeister Thomas Geisel mit Willi Kemp und dessen Lebensgefährtin Ursula Kaechele. Foto ©Landeshauptstadt Düsseldorf/Wilfried Meyer

 

 Willi Kemp wurde am 3. April 1927 in Köln geboren. Nach seinem Studium der Betriebswirtschaftslehre und des Steuerrechts von 1949 bis 1952 in Köln und seinem Umzug nach Düsseldorf 1954 studierte er 1958/1959 zwei Semester an der Kunstakademie Düsseldorf. 1960 begann Willi Kemp, erste Kunstwerke anzukaufen.

 Der Jan-Wellem-Ring wird Bürgern zuteil, "die sich besondere Verdienste auf politischem, wirtschaftlichem, sozialem, kulturellem, heimatstädtischem und sportlichem Gebiet für die Stadt erworben haben."

 

ruwoi

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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