rheinische ART
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rheinische ART 11/2011

 

 

Archiv 2011: aus "Kunst erleben"

Zurück in eine aufregende Zeit

 

 

Nie wieder störungsfrei!

 

 

 

 

 

 

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Rune Mields, „Ohne Titel-Nr. 26“, 1969, Öl auf Leinwand, 250 x 200 cm, Ludwig Forum Aachen, Foto: Ludwig Forum, © VG Bild-Kunst, Bonn 2011

An ein junges Kapitel Aachener „Kunstgeschichte“ erinnert jetzt eine Ausstellung mit Bezug auf die 1960erJahre. 150 bedeutende Kunstwerke, zahlreiche Fotografien, Zeitungsartikel und Korrespondenzen belegen die ungewöhnliche, progressive kulturelle Gemengelage im Aachen jener Umbruch- und Aufbruchzeit. Im Ludwig Forum sind sie unter dem Titel „Nie wieder störungsfrei! Aachener Avantgarde seit 1964“ zu sehen. Ein nostalgischer und überraschender Rückblick auf vier kunstgeschichtliche Etappen, denn auch von der Kaiserstadt Aachen aus wurden wichtige Impulse für die Entwicklung der zeitgenössischen Kunst gesetzt.

 

Fluxus und Aachens Avantgarde

 

Es waren junge, experimentierfreudige Studenten der Technischen Hochschule Aachen, die sich Anfang der 1960er Jahre für eine Kunst interessierten, die aktiv und gattungsübergreifend war und gesellschaftliche Prozesse mitbestimmte. In Aachen war damit angekommen, was sich in den Kunstmetropolen Düsseldorf und Köln bereits seit gut zwei Jahren etabliert hatte: Die internationale Kunstbewegung Fluxus, eine wichtige Stilrichtungen der 1960er Jahre, die gegen konventionelle und elitäre „Hochkunst“ stand. Aachener Kommilitonen holten Fluxus-Künstler wie Joseph Beuys, Wolf Vostell und Nam June Paik (mehr) in die Stadt. Auftakt der sich abzeichnenden Kultur-Revolution war das legendäre „Festival der Neuen Kunst 20. Juli 1964“ im Audimax der Hochschule.

 

  

 

 

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Bild links: Jörg Immendorff bei der Aktion „Vietnam“ im April 1966 in der Galerie Aachen, © Foto: Sepp Linckens

Bild rechts: Aktion von Wolf Vostell beim „Festival der Neuen Kunst 20. Juli 1964“ im Audimax der RWTH Aachen, © Foto: Peter Thomann 1964/2011, © VG Bild-Kunst, Bonn 2011


Gegenverkehr

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Nancy Graves, „Kenia-Dromedar“, 1969, Ludwig Forum Aachen, Foto: Anne Gold, © Nancy Graves Foundation/VG Bild-Kunst, Bonn 2011

 

Vier Jahre später gründeten der Journalist Klaus Honnef und der Galerist Will Kranenpohl das „Zentrum für aktuelle Kunst – Gegenverkehr“ in der Theaterstraße. Aktionskunst, Vernissagen und Ausstellungen, die alle aktuellen Strömungen erfassten, ständige gezielte Kunstkritiken, daneben Film- und Musikvorstellungen sowie Lesungen machten den Gegenverkehr schnell zu einem Avantgarde-Treffpunkt, dessen Bedeutung über die Grenzen der alten Kaiserstadt hinausreichte.

   Nahezu zeitgleich trat das Sammlerpaar Peter und Irene Ludwig im Sommer 1968 zum ersten Mal mit hypermodernen Neuerwerbungen im Aachener Suermondt-Museum an die Öffentlichkeit. Präsentiert wurde die seinerzeit frische, freche Pop Art von Andy Warhol, Roy Lichtenstein und Tom Wassermann

 

 

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Stefan Wewerka, „Kinderzimmer Ludwig van”, 1969, Ludwig Forum Aachen

Foto: Ann Münchow, VG Bild-Kunst, Bonn 2011

 

 

Ludwig Forum

 

 

 

 

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Andy Warhol, „Wall Paper Cow“, 1966, Serigraphie, Ludwig Forum Aachen, Foto: Ann Münchow, © Andy Warhol Foundation, VG Bild-Kunst, Bonn 2011

Die Ludwig-Kollektion wuchs in atemberaubendem Tempo, so dass 1970 das erste Ludwig Museum, die „Neue Galerie“ im Alten Kurhaus, eröffnet wurde. Aus ihr ging schließlich 1991 das Ludwig Forum hervor. Die Kunst der 1970er Jahre bestimmte das Gesicht dieses neuen Hauses von Anfang an: hyperrealistische Figuren, fotorealistische Malerei (mehr), neoabstrakte und konzeptuelle Kunst spiegelten den Stilpluralismus jener Zeit.

K2M

 

 

 

 

 

 

Die Ausstellung „Nie wieder störungsfrei! Aachener Avantgarde seit 1964“ ist bis zum 5. Februar 2012
zu sehen.
Ludwig Forum für Internationale Kunst
Jülicher Straße 97-109
52070 Aachen
Tel. 0241 – 1807-104

 

Öffnungszeiten:
DI,MI,FR 12-18 Uhr
DO 12-20 Uhr
SA+SO 11-18 Uhr

 

 

Hinter der internationalen Kunstrichtung Fluxus (lat. flux/fluere svw. fließend) steht die Idee, Aktionskunst, Musik und Dichtung als Gesamtwerk zu vereinen. Fluxus strebt einen fließenden Übergang zwischen Kunst und Leben an und weist auf die Vergänglichkeit aller Dinge hin. Sie gilt als eine von dem amerikanischen Komponisten John Cage (1912-1992) und durch Zen beeinflusste Haltung gegenüber Zeitabläufen und Medienverwendung. Fluxus-Ereignisse können Videobilder, Musik, Licht, Geräusche, Bewegung, Material und Handlung integrieren; charakteristisch ist die künstlerische Direktheit, freies Arrangieren von Aktionen und Improvisation. Die Bewegung entstand um 1960 in New York und Tokio, als Initiator gilt der US-Künstler George Maciunas (1931-1978). Fluxus beeinflusste die Kunst maßgeblich, vor allem die Pop-Art. In Deutschland etablierte sie sich um 1962. Sie wurde hier vor allem von Joseph Beuys (Düsseldorf), Wolf Vostell (Köln), Dieter Roth und Nam June Paik als Kunstbewegung weiterentwickelt.

 

 

 

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