rheinische ART
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rheinische ART 03/2013

 

ARCHIV 2013

ART COLOGNE

 

Blick in die Förderkojen

 

Die diesjährige Kunstmesse ART COLOGNE setzt mit ihrem Förderprogramm NEW POSITIONS im wahrsten Sinne des Wortes Zeichen und präsentiert junge Künstler.

 

Messe ART COLOGNE, Impression 2012 ©KölnMesse

DAS Förderprogramm wurde nach Angaben der Veranstalter bereits 1980 vom Bundesverband Deutscher Galerien und Kunsthändler e.V. (BVDG) ins Leben gerufen. Junge Künstler erhalten damit die Möglichkeit, ihre Kunst neben den Ständen ihrer Galeristen in eigens eingerichteten Förderkojen zu präsentieren. Zur diesjährigen Ausgabe hat die Fachjury insgesamt 22 Positionen ausgewählt.
Auffallend ist in diesem Jahr der hohe Anteil junger Bildhauer, die bei ihren teils raumgreifenden Arbeiten auf Alltagsmaterialien und Fundstücke zurückgreifen. Viele Nachwuchskünstler legen sich nicht mehr auf ein Medium fest und arbeiten interdisziplinär.

 

Eine Auswahl:

 

- An der Schnittstelle zwischen Skulptur und Architektur bewegt sich das Werk von Erika Hock (Cosar HMT, Düsseldorf). Ihre Objekte lassen sich als Mikroarchitekturen lesen, die auf noch zu realisierende Baukörper verweisen, und haben oft einen spielerischen Charakter. Ihre Installationen können ebenso Hommage sein wie Karikatur. 
- Ebenso fantasievoll wie autonom ist die Formensprache der Bildhauerin Charlotte Mumm (Tanit, München/Beirut). Stoff, Gummibänder, Silikon, Bauschaum, Epoxydharz und andere Materialien kommen zum Einsatz bei Objekten und Figuren, die viele Referenzen zur Kunstgeschichte aufweisen und oft durch Seherfahrungen inspiriert sind, die die Künstlerin bei der Erkundung fremder Orte gemacht hat.
- Valentin Ruhry (Christine König, Wien), Künstler, Ingenieur und Bastler in einer Person, baut aus einem luftgefüllten Gummischlauch, einer Glühbirne und etwas Draht ein Ufo. Steckdosenleisten und Dimmer verbindet er zu einer pulsierenden Lichtleiste. Ruhry ist ein Objektkünstler neuen Stils, der aus unscheinbaren Gebrauchsgegenständen spielerisch Neues kreiert und dabei auch hintersinnigen Witz beweist.
- Ausgangspunkt der Arbeiten von Daniel dos Santos (Nagel Draxler, Köln/Berlin) sind oft gefundene und auf den ersten Blick beliebig zusammen gewürfelte Materialien, wie sie im Baumarkt und im Künstlerbedarf zu haben sind. Die daraus geschaffenen Skulpturen pendeln zwischen Readymade und Postminimalismus.
- Justin Matherley (Johann König, Berlin) konterkariert in seinem bildhauerischen Schaffen monumentale Denkmäler. Auf edle Materialien wie Bronze und Marmor antwortet er mit Beton und Metallkrücken. Statt klassischer Proportion zeigt er verrenkte Körper, die wie amputiert wirken.
- Die russisch-britische Künstlerin Yelena Popova (Figge von Rosen, Köln) malt, zeichnet und filmt. Sie setzt diese Medien etwa bei der Auseinandersetzung mit einer geheim gehaltenen radioaktiven Kontamination ihrer Heimatstadt ein, etwa indem sie Vogelzeichnungen aus einem ornithologischen Bestimmungsbuch Verformungen und Mutationen hinzufügt.
- Laurence Kavanagh (Marlborough Contemporary, London/NewYork) lässt sich zu seinen Skulpturen, Installationen und Collagen von Motiven aus literarischen Quellen und Filmen anregen, die er mit neuen Inhalten auflädt und in ein anderes Medium überträgt.
- Bei Dylan Bailey (David Nolan, New York) tanzen Zahlen, die er mit Lackfarbe aufsprüht, wie kosmische Erscheinungen über den Malgrund.
- Tina Hage (Thomas Rehbein, Köln) greift für ihre Fotografien und Installationen auf aktuelle politische und gesellschaftliche Geschehnisse und Erscheinungen zurück, die sie aus ihrem Kontext isoliert. Dabei gilt ihr spezielles Interesse der Beziehung zwischen Menge und Individuum.

- Vieldeutig ist das Werk der New Yorkerin Talia Chetrit (Sies + Höke, Düsseldorf), deren fotografische Stillleben und Selbstporträts wegen ihrer strengen Arrangements an die Avantgarden des frühen 20. Jahrhunderts erinnern, aber dennoch über eine individuelle, moderne Ästhetik verfügen.
- Anna Vogel (CONRADS, Düsseldorf) kombiniert in ihren fotografischen Arbeiten Momente der eigenen Biographie und abstrakte Segmente. Die Künstlerin überklebt Bildpartien mit gefundenem Material oder übermalt sie, klärt Bildinhalte oder verunklart sie auf hintergründig-raffinierte, oft auch humorvolle Weise.


Der Bundesbeauftragte für Kultur und Medien, das Land NRW, Koelnmesse und der BVDG stellen die finanziellen und administrativen Mittel für das Förderprogramm zur Verfügung. Zur Messe wird einer der teilnehmenden Künstler zusätzlich mit dem AUDI Art Award for NEW POSITIONS ausgezeichnet.
rART

 

ART COLOGNE 2013
Köln, Messegelände
Eingang Süd
Publikumstage: 19. bis 22. April 2013