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rheinische ART 10/2013

 

ARCHIV 2013

Norwegen feiert seinen größten Maler

 

Edvard Munch-Boom in Oslo

 

So wie derzeit sind die Werke des großen norwegischen Expressionisten kaum ein zweites Mal in einer Schau zu sehen. Edvard Munchs Œuvre kompakt, komplett und königlich durch seine Majestät Harald im Jubiläumsjahr eröffnet. In zwei Museen zelebriert die Hauptstadt Oslo die Arbeiten des nordischen Meisters zum 150. Geburtstag: im Norwegischen Nationalmuseum und im berühmten Munch-Museum. Eine Hommage der Extraklasse. Aber nicht nur dort.

 

Edvard Munch, Self-Portrait in Front of the House Wall, 1926, Oil on canvas, 91.5 x 73 cm, Munch Museum, Oslo © Munch Museum / Munch-Ellingsen Group / BONO, Oslo 2013 Photo: © Munch Museum

 

LÄSST man die letzten eineinhalb Jahre Revue passieren, zeigt sich schnell: Der Maler und Grafiker Edvard Munch (1863 – 1944) hat derzeit wohl seine glänzendste Phase. Als sensationeller Erfolg wird die Ausstellung „Edvard Munch – Der moderne Blick“, die in Paris, Frankfurt am Main (Schirn Kunsthalle) und London gezeigt wurde, in der Rückschau gewertet. Fast eine Million Besucher, so meldeten die Veranstalter, hatten sich die spannende Schau mit über 140 Gemälden, Fotografien, Stichen und Zeichnungen angesehen. Darunter teils zuvor nicht – jedenfalls in Deutschland – gezeigte Exponate.

   Und das wahre Highlight war schließlich 2012 - kurz vor dem Auftakt des Festjahrs - die Kunstauktion in New York, bei der eine Ausführung des (eigentlich vierfach) von Munch geschaffenen Gemäldes „Der Schrei“ versteigert wurde. Unglaubliche rund 120 Millionen US-Dollar war die Pastellversion des weltberühmten Motivs dem amerikanischen Finanzmanager und Milliardär Leon Black wert. Dieses „Der Schrei“-Bild ist bislang das teuerste Gemälde der Welt. Es übertraf Picassos „Akt mit grünen Blättern und Büste“, das zwei Jahre zuvor für 106,5 Mio. US-Dollar verkauft worden war. Der teure Munch ist, allerdings unter Spezialbewachung, derzeit noch in Oslo zu bestaunen.

 

Edvard Munch, Evening on Karl Johan Street, 1892, Oil on unprimed canvas, 84.5 x 121 cm, Bergen Art Museum © Munch Museum / Munch-Ellingsen Group / BONO, Oslo 2013, Photo: ©Dag Fosse, Bergen Art Museum

 

In Deutschland boten drei weitere Expositionen einen Blick auf das Schaffen des Norwegers. Mit „Rätsel hinter der Leinwand“ zeigte die Bremer Kunsthalle die 2005 per Röntgentechnik gemachte Entdeckung einer unbekannten Komposition des Künstlers, die sich unter dem Werk „Das Kind und der Tod“ verbarg. Das neue Ölbild „Mädchen und drei Männerköpfe“ vereint zentrale Motive Munchs wie einen zarten Mädchenakt, gierig-lüstern blickende Fratzen und greifende Hände.

 

Edvard MunchSummer Night by the Beach, 1902-03 / Oil on canvas, 103 x 120 cm, Privat © Munch Museum / Munch-Ellingsen Group/ BONO, Oslo 2013 Photo: © Munch Museum 

 

Edvard MunchThe Ladies on the Bridge, 1903, Oil on canvas, 203 x 230 cm, Thielska Galleriet, Stockholm © Munch Museum/ Munch-Ellingsen Group/ BONO, Oslo 2013, Photo: © Thielska Galleriet

   Im Rheinland präsentierte das Essener Museum Folkwang Anfang des Jahres „Im Farbenrausch. Munch, Matisse und die Expressionisten“, eine stark besuchte Auswahl von Klassikern des Expressionismus. Schließlich gelang dem Kölner Wallraf-Richartz Museum mit „1912 – Mission Moderne“ (mehr) ein großartiger Rückblick auf die Sonderbundausstellung in der Domstadt einhundert Jahre zuvor. Auf dieser bahnbrechenden Schau war seinerzeit Edvard Munch mit 32 Werken vertreten.

 

„Alles, was ich zu geben habe, sind meine Bilder. Ohne sie bin ich nichts.“

 

In Oslo, wo der Künstler den größten Teil seines Lebens verbrachte, bildet die große Ausstellung in der Nationalgalerie den Präsentationshöhepunkt. Die Kuratoren haben hier Werke aus der Frühphase des Expressionisten (1882 bis 1903) zusammengestellt. Es sind jene Jahre, in denen der junge Munch in Paris und Berlin lebte. Im Munch-Museum werden Arbeiten aus den Folgejahrzehnten (1904 bis 1944) geboten. Insgesamt ist mit über 300 Gemälden, verteilt auf beide Häuser, die umfangreichste jemals kuratierte Munch-Schau arrangiert worden. Darunter auch die so gut wie gänzlich rekonstruierten Werke des Lebensfries (1902) und der mehrteilige Rheinhardt-Fries (1906-1907) für die Berliner Kammerspiele. Angesichts der Tatsache, dass "Der Schrei" fast den Blick für anderes des Malers einengt, wirkt die Osloer Gesamtschau wie eine Offenbahrung. Ein ausgiebiges Begleitprogramm ergänzt die derzeitigen Schauen bis Jahresende.

K2M

 

Die Ausstellungen „Munch 150“ sind bis zum 13. Oktober zu sehen.
National Museum of Art, Architecture and Design

Universitetsgata 13
N- 0164 Oslo, Norwegen
Tel. +47 21 98 20 00
Öffnungszeiten
MO - SO 10 - 17 Uhr
SA         10 - 19 Uhr
FR, 11. Oktober bis 24 Uhr


Munch Museum
Tøyengata 53
N- 0578 Oslo, Norwegen
Tel. +47 23 49 35 00
Öffnungszeiten
Täglich 10 - 17 Uhr
FR       10 - 19 Uhr


 

 

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