rheinische ART
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rheinische ART 08/2014

Archiv 2014

JOSEF ALBERS
Alles Quadrat

 

Gut 2.000 Quadrat-Gemälde aus mehr als einem Vierteljahrhundert bilden eines der bekanntesten und konsequentesten Werke des abstrakten Bauhaus-Künstlers, Designers, Fotografen, Typografen, Kunstpädagogen und Architekten Josef Albers (1888-1976). Aus seiner Serie „Homage to the Square“ zeigt das Albers-Museum in Bottrop in der Sonderschau „First and Last“ das erste und letzte Werk.

 

 

DAS BILD WURDE AUS

©GRÜNDEN

ENTFERNT.

 

 

First & Last. Homage to the Square 1950 - 1976
Josef Albers Homage to the Square »A«, 1950
The Cartin Collection © The Josef and Anni Albers Foundation, VG Bild-Kunst, Bonn 2014

 

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DAS BILD WURDE AUS

©GRÜNDEN

ENTFERNT.

 

 

First & Last. Homage to the Square 1950 - 1976
Josef Albers Homage to the Square, 1976
© The Josef and Anni Albers Foundation, VG Bild-Kunst, Bonn 2014

 

Homage to the Square oder „Huldigung an das Quadrat“ gilt als die umfassendste und zugleich wirkmächtigste Bildserie des 20. Jahrhunderts, die in der Kunst Europas und Amerikas ihre unübersehbare Wirkung entfaltet hat. Der Deutsch-Amerikaner Josef Albers arbeitete daran von 1950 bis zu seinem Tod 1976. Bescheiden im Format und einfach in ihrem Aufbau, sind diese Werke in ihrer Wirkung doch monumental und zugleich subtil.

 

Seltene Konstellation Die Ausstellung im Bottroper Quadrat, dem Josef Albers-Museum, erlaubt derzeit einen Blick auf Homage to the Square, bei dem wohl zum ersten Mal in einem Museum das chronologisch erste und das letzte Bild der Serie zusammenführt werden und die Spannweite von Albers’ Kunst so exemplarisch vor Augen führen. Anders als der Titel suggeriert, ist Homage to the Square keine Huldigung einer geometrischen Form, sondern Feier der Farbe und ihrer unendlichen Variationen, wie das Ausstellungshaus betont. Das Museum, in seinem Grundriss aus vier Quadraten bestehend, führt die geometrische Bezeichnung in seinem Namen und kann über 80 Exemplare der Quadrat-Gemälde - die weltweit zu finden sind - im eigenen Bestand verzeichnen.

 

Zeremonienmeister der Farbe Josef Albers wählte das feststehende quadratische Bildschema wegen seiner kompakten Frontalität, die wie eine Ikone wirkt und dabei zugleich als Form in den Hintergrund tritt. So kann sich der Betrachter auf die unzähligen Kombinationen der Farben konzentrieren. Es geht dabei um ein komplexes Wechselspiel zwischen den Identitäten der Farben, die miteinander in Beziehung treten und sich dabei gegenseitig verändern. »Farbe ist das relativste Medium in der Kunst«, hatte der Künstler einmal festgestellt, und so ist es der Mensch selbst, der mit seinem Sehen die scheinbar festgefügte Farbstaffelung erst in Bewegung versetzt. Das Bild wird für ihn zu einem lebendigen Organismus, dessen Wirkung jedoch nicht auf die Netzhaut beschränkt ist, sondern sich in seinem Bewusstsein und in den Emotionen niederschlägt.

 

Bauhaus-Jahre Josef Albers wurde 1888 in Bottrop geboren. Nach einer Ausbildung zum Volksschullehrer - den Beruf übte er bis 1913 aus - studierte er Kunst in Berlin, Essen und München. 1920 ging er als „spätberufener“ Student an das Weimarer Bauhaus. Drei Jahre danach erteilte ihm der dortige Akademiechef Walter Gropius einen Lehrauftrag und 1928 übernahm Albers von Marcel Breuer dessen Bauhaus-Möbelwerkstatt. Von 1930 an war Albers stellvertretender Direktor der Kunstschule. Nach deren Schließung 1932 durch die Nationalsozialisten emigrierte er schon ein Jahr später mit seiner Frau Anni in die USA, wo Bauhaus-Pioniere seines Rangs begeistert aufgenommen wurden.

 

Karriere in den USA Josef Albers nahm eine Stelle als Lehrer am neu gegründete Black Mountain College (North Carolina) an, später leitete er die Kunstabteilung. Er folgte schließlich einem Ruf an die Yale University, (Connecticut), deren Direktor er für das Department of Design ab 1950 war. Zeitgleich begann der Avantgardist mit seinen Quadratbildern, deren Gemeinsamkeit im Überlagern von drei oder vier unterschiedlich großen quadratischen homogenen Farbfeldern bestand. Albers erforschte mit dieser Methode das interaktive Verhalten von Farben mit- und zueinander sowie ihre Wirkung. Die Erkenntnisse über das Zusammenwirken der Farben vermittelte er Kunststudenten und jungen Künstlern, von denen zahlreiche weltbekannt wurden. Durch die „Albers-Schule“ gingen unter anderem Robert Rauschenberg, Richard Serra, Cy Twombly, Donald Judd, Willem de Kooning und Kenneth Noland. Albers, der die amerikanische Staatsbürgerschaft annahm, war einer der herausragenden Protagonisten der Moderne. Sein Wirken als Lehrer und Künstler hatte großen Einfluss auf die amerikanischen Farbfeld-Malerei und die Op-Art und damit auch nachhaltig auf die Entwicklung der europäische Gegenwartskunst. Seine theoretischen Arbeiten zur Wahrnehmung machten ihn zu einem der einflussreichsten Kunsttheoretiker des 20. Jahrhunderts. Josef Albers starb 1976 in New Haven.

K2M

 

Die Ausstellung „First and Last. Homage to the Square 1950 - 1976“ kann bis zum 10. August besucht werden.
Quadrat Bottrop
Josef Albers Museum
Im Stadtgarten 20
46236 Bottrop
Tel. 02041/29716
Öffnungszeiten
DI – SA 11 – 17 Uhr
SO und Feiertag 10 – 17 Uhr


 

 

 

 

 

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