rheinische ART
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rheinische ART 07/2014

Archiv 2014

AKADEMIE-GALERIE
Bildhauer zeichnen


Für die Quadriennale 2014 der Stadt Düsseldorf wurde das Motto „Über das Morgen hinaus“ gefunden. Die Akademie-Galerie reagiert darauf mit einer ganz eigenen Betrachtung und betitelt ihren Auftritt mit „Auf der Spur der Erfindung“.

 

 

DAS BILD WURDE AUS

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ENTFERNT.

 

Erich Reusch, Ohne Titel, 2011, Pastell auf Papier, 40x60cm, Besitz des Künstlers, © Erich Reusch, VG Bild-Kunst Bonn 2014, Fotos © Hye-Mi Kim

 

Damit reagieren Siegfried Gohr und Robert Fleck, die für das Ausstellungskonzept zeichnen, nicht mit der Zurschaustellung künstlerischer Utopien oder Visionen auf das gemeinsame Thema, sondern entschieden sich für die Darstellung konkreter künstlerischer Prozesse, die „in ein noch unbekanntes Morgen“, so das Haus, münden können. Gezeigt werden Zeichnungen von Bildhauern, die zur Vorbereitung und Planung von Skulpturen dienen. Die Zeichnung als ein autonomes Kunstmedium steht hierbei nicht im Vordergrund.

 

 

DAS BILD WURDE AUS

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Thomas Grünfeld, Atlantic, 1981, Kaseinfarbe, Letraset, 23x15 cm Besitz des Künstlers, © Thomas Grünfeld, VG Bild-Kunst Bonn 2014, Foto © Lothar Schnepf

 

 

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Georg Herold, Ohne Titel, 2008/2009, Bleistift auf Papier, 35,4x27,9cm, Besitz des Künstlers, © Georg Herold, VG Bild-Kunst Bonn 2014, Fotos © Farbanalyse Köln

Eine Möglichkeit Schon aus dieser Warte betrachtet sind die Bildhauerzeichnungen etwas Besonderes. Sie präsentieren sich als Teil eines Prozesses, nicht als vollendetes Werk und stellen somit das dar, was sie sind: als vielleicht eine Möglichkeit von vielen und (fast) immer als eine Momentaufnahme. Aus diesem Grunde sind sie seitens der Künstler eigentlich nicht für die Öffentlichkeit bestimmt und deshalb wartet die Ausstellung in der Akademie-Galerie auch nicht mit spektakulären Kunstwerken auf.


Ihr hoher Wert liegt auf einem anderen Gebiet. Indem sie Einblicke in gestalterische Prozesse gewährt, kommuniziert sie mit dem Besucher über Ideen - über Erstaunliches und Verblüffendes.
     Deutlich wird, dass ein Bildhauer mit Zeichnungen anders umgeht als ein Maler und den teilnehmenden, aktiven Zeitgenossen ist durchaus Respekt ob ihres uneitlen Auftritts zu zollen. Ihre Mitwirkung vervollständigt die Schau, die sich auf Beiträge aus dem 20. Jahrhundert mit dem Schwerpunkt Kunstakademie Düsseldorf nach 1945 konzentriert.


Bildnerischer Gedanke Gohr schreibt im Vorwort des Katalogs: „Wie nicht anders zu erwarten, lassen einige Beiträge die Suche nach einer individuellen skulpturalen Idee im Raum nachverfolgen (Moore, Sandback); andere lassen den Betrachter teilhaben an dem zeitlichen Prozess, der nötig war, um den bildnerischen Gedanken zu präzisieren (Vermeiren, Uhlmann). Stationen auf diesem Weg bilden Konstruktionszeichnungen, die fixierend oder überprüfend gedacht sind (Mataré). Am weitesten entfernt von dieser Erwartung befinden sich Blätter, die Wörter und Begriffe mischen, so dass der konzeptuelle Assoziationsraum bei der Arbeit anschaulich wird (Trockel).“

 

 

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Ewald Mataré, Stehendes Pferd, Leba /Pommern, 1935, Kohle und Aquarell auf Zeichenkarton, 12,8x17,8cm, Museum Kurhaus Kleve – Ewald-Mataré-Sammlung © Ewald Mataré, VG Bild-Kunst Bonn 2014, Foto © Annegret Gossens, Kleve


Erika Költzsch fragt in ihrem Beitrag „Bildhauerzeichnungen“ an gleicher Stelle : „... Aber braucht man und mag man im Zeitalter digitaler Vernetzung und Kommunikation, die sich auch auf künstlerische Hilfsmittel beziehen, noch Zeichnungen eines Bildhauers?“ Wir meinen: Ja.

 

 

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Hans Uhlmann, Skizze für die Plastik „Pflanzliche Form“, 1952, Pastellkreide auf Velin, 90,6x63,5cm, Galerie Michael Haas, Berlin © VG Bild-Kunst Bonn 2014, Fotos: courtesy Galerie Michael Haas, Berlin

 

Neben den Künstlern der Akademie werden vier Positionen aus der jüngeren Geschichte der Bildhauerei einbezogen, nämlich Henry Moore, Germaine Richier, Hans Uhlmann und Fred Sandback. Abstrakte, konzeptuelle, surreale und metamorphotische Vorgehensweisen werden durch die Zeichnungen der genannten Künstler sichtbar und verständlich gemacht.


 Ausgestellte Künstler sind: Joseph Beuys, Anthony Cragg, Richard Deacon, Hubert Kiecol, Norbert Kricke, Erwin Heerich, Katharina Fritsch, Fritz Schwegler, Didier Vermeiren, Markus Lüpertz, Rosemarie Trockel, Erich Reusch, Georg Herold und Thomas Grünfeld. Alleine die Aufzählung der Namen beweist den Rang der Bildhauergeschichte der Akademie, wie dies 2013 im K 20 (mehr) überzeugend zu erleben war.

Irmgard Ruhs-Woitschützke

 

Die Ausstellung „Auf der Spur der Erfindung – Bildhauer zeichnen“ ist bis zum 10.08.2014 zu sehen.
Akademie-Galerie – Die neue Sammlung
Burgplatz 1
40213 Düsseldorf

Tel.  0211/1396-223 oder -353
Öffnungszeiten

MI - SO 12 - 18 Uhr

 

 

 

 

 

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