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rheinische ART 11/2017

Archiv 2017

ARCHITEKTUR
Singapurs grüne Welt

 

Im tropischen Stadtstaat Singapur wird alsbald eine zukunftsweisende Wohnanlage namens „Marina One“ eröffnet. Geistiger Schöpfer ist das Düsseldorfer Architekturbüro ingenhoven architects.

 

Gartencenter Zwischen vier Gebäuden liegt zentral das "Grüne Herz" mit skulpturalen und gepflanzten Elementen. Ein in die Höhe strebender Garten inmitten einer der am dichtesten besiedelten Städte der Welt. Animation Foto © Gustafson Porter + Bowmans Design 2017

 

Derzeit stellt das Berliner Aedes Architekturforum das gewaltige Bauprojekt vor. Das Besondere: Der Gebäudekomplex von rund 341.000 Quadratmetern Brutto-Grundfläche besteht aus vier zusammenstehenden Hochhäusern, die sich um ein „grünes Herz“ gruppieren.

 

Himmelsterrassen Turmdesign mit Gartenbaustil. Wie beim Bergsteigen können Bewohner vom grünen Herzen in "Strata Terraces" über "Cloud Garden", "Green Screens" zu "Rooftop Gardens" steigen und wechselnde Garten-Umgebungen erleben. Animation Foto © ingenhoven architects 2017

 

Pflanzental Wo Grünes in den Himmel wächst: Marina One gilt als jüngstes großräumige Beispiel eines architektonischen "vertikalen Waldes" an einem Gebäude. Animation Foto © M+S Pte. Ltd. Singapore 2017

 

Konkret handelt es sich um zwei 34-stöckige Wohntürme und zwei 30-stöckige Bürohäuser. Ihre gemeinsame Mitte, ein öffentlicher Stadtgarten, ist ein Kernelement in der Ingenhoven-Planung und erstreckt sich stufenförmig über mehrere Stockwerke. Die „Himmelsterrassen“ erinnern optisch an asiatische Reisfelder. Mit ihrer üppigen Vegetation bilden sie eine dreidimensionale Pflanzen-Oase, in der sich die Vielfalt der tropischen Flora der Region spiegelt.

     Aedes präsentiert neben Grafiken und Interviews auch eine filmische Dokumentation der Architektur. Zentrales Element der Ausstellung ist eine spektakuläre fünf Meter hohe Raumskulptur, die die einzigartige Gebäudeform von ‚Marina One‘ erlebbar macht.


Marina One Wird künftig Wohnen und Arbeiten in den Megacities der Tropen und Subtropen so aussehen? Ist "Marina One" ein Leuchtturm in einer Welt der zunehmenden Verstädterung? Der Neubau in der boomenden Finanz- und Dienstleistungsmetropole Singapur wird auf jeden Fall als ein innovativer Beitrag zur Auseinandersetzung mit den Superstädten, ihrer wachsenden Bevölkerung und dem Klimawandel aufgefasst.

     "Marina One" ist in dieser Größe eines der ersten Projekte in den feucht-heißen Tropen, das eine „weiche Landschaft“ in einen Gebäudekomplex integriert.

     Schon heute, heißt es in der Ausstellung, leben mehr als 50 Prozent der Weltbevölkerung in Städten. In den nächsten drei Jahrzehnten werden es 70 Prozent sein. Die Weltbevölkerung wird bis zum Jahr 2050 auf neun bis zehn Milliarden ansteigen.

     Dieses Wachstum kann in städtischen Agglomerationen ohne Hochhäuser nicht mehr funktionieren. Gleichzeitig gilt, das Zusammenspiel von Gebäude-Geometrie und Gartengestaltung so zu organisieren, dass eine natürliche Ventilation erfolgen kann und ein gesundes, angenehmes Mikroklima gesichert wird.

 

„Marina One“ ist eine Stadt im Garten, ein hochverdichtetes und auf Gemischtnutzung ausgerichtetes Hochhaus-Ensemble im Herzen des Finanzviertels von Singapur Marina Bay. Animation Foto © ingenhoven architects 2017

 

Das „Green Heart“ von Singapurs "Marina One" umfasst über 350 verschiedene Baum- und Pflanzenarten, verteilt auf einer Grünfläche von 37.000 Quadratmetern. In konzeptioneller Anlehnung an die natürlichen Klima- und Höhenveränderungen eines Regenwaldes basiert die Landschaftsarchitektur auf dem Schema eines grünen Tals, das je nach Level variiert.

     Das „Grüne Herz“ wurde von ingenhoven architects in Kooperation mit den Landschaftsarchitekten Gustafson Porter + Bowman realisiert. Eine nutzungsgemischte Infrastruktur von Restaurant, Café, Einzelhandel bis zum Fitnessclub und Eventbereich in den verschiedenen offenen Terrassen sorgt nicht nur für Versorgung und Dienstleistungen – sie schafft auch einen sozialen Begegnungsort.

cpw

 

Das 1985 in Düsseldorf gegründete Büro ingenhoven architects gehört zu den Pionieren nachhaltiger Architektur. Unter dem Begriff supergreen® verfolgen die Baumeister ein umfassendes Nachhaltigkeitskonzept. Internationale Anerkennung erhielt ingenhoven architects 1997 mit dem RWE Turm in Essen, eines der ersten ökologischen Hochhäuser weltweit. Mehrere prämierte Wohntürme entstanden in Singapur, Japan und Australien.

 

Die Ausstellung “Green Heart – Marina One Singapore – Architecture for tropical cities - ingenhoven architects" mit Modellen und Fotos wird bis zum 30. November 2017 gezeigt.

Aedes Architekturforum
Christinenstr. 18-19
10119 Berlin
Öffnungszeiten:
DI - FR 11 - 18.30 Uhr
SO - MO 13 - 17 Uhr

 

 

 

 

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