Archiv 2024
MONS
Der politische Wille zählt
Was hat der französische Bildhauer Auguste Rodin mit der belgischen Stadt Mons zu tun? Viel, sehr viel, denn mit seinen Werken im dortigen Musée des Beaux-Arts eröffnet der neue Museumskomplex CAP im Stadtzentrum der wallonischen Stadt. Dieser ist ein überraschendes Ensemble mit wahrlich beispielhaftem Charakter – und ein Kraftakt der Macher.
CAP - hier das neu eingerichtete Maison des Collections Foto © CAP/Musée des Beaux-Arts, Mons
CAP - ein Raum im Maison des Collections Foto © CAP/Musée des Beaux-Arts, Mons
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Keine Frage: hier haben kluge Leute agiert, die auch den Mut haben, Neues nicht nur zu definieren sondern auch umzusetzen. Mons, so sagen die Verantwortlichen, sei die kulturelle Hauptstadt der Wallonie (Mons war 2025 Kulturhauptstadt Europas) und der Elan der Fachleute aus der Kunst- und Kulturszene erhielt bei diesem innovativen Projekt Rückenwind durch die Politik. Ein Umstand, der mal wieder nur eins beweist: Der politische Wille zählt!
Es ist ein Projekt, das von seiner Idee her Aufmerksamkeit verdient. Das finden auch die Initiatoren, und so waren zur Presse-Präsentation Journalisten aus Belgien, den Niederlanden, Frankreich, Luxemburg und Deutschland anwesend.
CAP steht für Culture, Art et Patrimoine und meint Kultur, Kunst und Kulturerbe. Ziel sei es, so die Stadt, Kunst, Natur und Kulturerbe zu einem einzigartigen Erlebnis zu verbinden, „…das unsere Beziehungen zur Gesellschaft überdenken und neu finden lässt.“ Die Bürgernähe zählt und damit verbunden ist nicht weniger als die Hoffnung auf eine Neudefinition des Museumsbesuchs. Ein hehres Ziel.
CAP - ein Tunnel verbindet das Musée des Beaux-Arts mit dem Maison des Collections Foto © CAP/Musée des Beaux-Arts, Mons
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Die Stadt erklärt: „Die bestehenden Normen für Museen werden in Frage gestellt und Veränderung in den Vordergrund gerückt. Heutige Werte wie Gespräche, Begegnungen und Inklusion sind nun im Fokus. Die drei Einheiten des Projekts – das Haus, der Garten und das Museum – fordern Bürgerinnen und Bürger auf, die Wichtigkeit von Kultur und Geschichte im Alltag zu erkennen.“
Das CAP besteht aus dem Musée des Beaux-Arts, das wechselnde Kunstausstellungen wie die aktuelle mit Auguste Rodin zeigen wird. Das Maison des Collections widmet sich mittels kommunaler Sammlungen der Geschichte von Mons und der Jardin Poirier beurré ist ein botanischer Garten, der ebenso Raum für Skulpturen bietet sowie für ein Café.
Eine weitere Besonderheit: Vom Kellergeschoss des Museums führt ein unterirdischer Gang direkt ins städtische Maison des Collections. Die künstlerische Ausgestaltung dieses bemerkenswerten Tunnels hat das Kollektiv VOID mit klang- wie bildhaften Elementen entwickelt. Sehenswert.
Irmgard Ruhs-Woitschützke
CAP/Musée des Beaux-Arts de Mons
Rue Neuve, 8
7000 Mons/ Belgien
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► Ein Besuch im CAP wurde der Redaktion der rheinische ART.kulturMagazin-online ermöglicht durch den Tourismusverband VISITWallonia/Köln (www.visitwallonia.de) und das Eisenbahnunternehmen Eurostar (www.eurostar.com).