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rheinische ART 11/2014

Archiv 2014

AUSTAUSCH
Reichskrone auf Wanderschaft

 

Die Stadt Aachen revanchiert sich. Viele Leihgaben aus internationalen Kulturinstituten bereicherten die drei großen Ausstellungen zum Karlsjahr 2014, die unter dem gemeinsamen Titel „Karl der Große – Macht , Kunst, Schätze“ (mehr) über 230 000 Besucher anzogen. Nun sind Aachener Eponate in London, Wien, Ingelheim, Granada und Herstal zu sehen. 

 

Die Reichskrone der Könige und Kaiser des Heiligen Römischen Reiches wurde möglicherweise erstmals 962 zur Kaiserkrönung Otto I. in Rom verwendet, danach bei den Krönungen in Aachen. Das Original kam zusammen mit den Reichskleinodien 1800 nach Wien. Die Kopie der Reichskrone steht normalerweise im Krönungssaal des Aachener Rathauses, derzeit im British Museum in London. Foto: Anne Gold

 

Nachdem im Sommer in Aachen so viele Kunstwerke aus Museen anderer Städte zu Gast waren, revanchiert sich die Stadt mit Leihgaben aus ihren Sammlungen. So ist die Kopie des Reichsschwertes, die zur Dauerausstellung des Krönungssaals im Aachener Rathaus gehört, noch bis zum 14. Dezember in Ingelheim in der Präsentation „Dem Kaiser auf der Spur – 1200 Jahre Karl der Große“ zu sehen.

 

Die Kopien von Zeremonienschwert, Zepter und Reichsapfel aus dem Krönungssaal werden im Musée de la Ville de Herstal, das ebenfalls eine Karlsausstellung zeigt, noch bis zum 31. Mai 2015 präsentiert. Wie das Reichsschwert gehören sie zu den Reichskleinodien, deren Originale 1800/1801 nach Wien gelangten, wo sie bis heute in der Schatzkammer der Hofburg aufbewahrt werden.

 

Auch die Kopie der Reichskrone, ebenfalls normalerweise im Krönungssaal ausgestellt, ist unterwegs. Sie ist Teil der großen Präsentation „Germany: memories of a nation“ im British Museum in London. Die Ausstellung erfuhr bereits reges Medieninteresse. Neil MacGregor, Direktor des British Museum, sagte in einem Interview mit der FAZ (14.10.14): „Ich wollte deutlich machen, wie sich die Auffassung der Krone des Heiligen Römischen Reiches als Band, das die verschiedenen Glieder des Staatskörpers zusammenhält, von der britischen unterschied. Deswegen bin ich so froh, dass wir aus Aachen die von Wilhelm II. in Auftrag gegebene Nachbildung der Reichskrone als Leihgabe bekommen haben. […] Die Tatsache, dass die Aachener Krone das Faksimile eines Objektes ist, das vorgibt, etwas zu sein, was es nicht ist, nämlich die Karlskrone, und dass dieses Objekt dazu dienen sollte, eine neue Idee des Deutschtums zu fördern, zeigt, wie die Vergangenheit immer wieder zur Identitätsstiftung eingesetzt wird.“

 

Im Original Außerdem ist das Porträt des österreichischen Gesandten Graf Wenzel Anton von Kaunitz-Rietberg aus dem Roten Saal (Friedenssaal) im Aachener Rathaus ausgeliehen. Das um 1750/52 entstandene Bild, das der Stadt anlässlich des Aachener Friedensschlusses von 1748 geschenkt wurde, ist zu Gast in der Ausstellung „Martin van Meytens der Jüngere“ im Winterpalais des Wiener Belvedere.
     Ein vergleichsweise uraltes Exponat ist ab Ende Oktober ein Jahr lang in der Ausstellung „Momias. Testigos del pasado“ im Parque de las Ciencias in Granada zu sehen: die ägyptische Mumie einer jungen Frau mit bemaltem Holzsarkophag aus dem 16. Jh. v. Chr., die der Museumsverein 1893 aus Achmim (Panopolis) für das Suermondt-Museum erwarb und die auch danach nicht zur Ruhe kam. 1944/45 war sie während der „Ardennen-Offensive“ am Auslagerungsort Hellenthal/Eifel (mehr) in Kampfhandlungen verwickelt. Das haben Röntgenuntersuchungen im Aachener Klinikum ergeben, bei denen ein Granatsplitter entdeckt wurde.
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