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rheinische ART 10/2017

Archiv 2017

SHINE FESTIVAL
Cooles Open-Air

 

Legale „urban murals“, also großflächige städtische Wandmalereien, namhafter Künstler der Street-Art-Szene haben sich im US-Bundesstaat Florida zu einer vielgefeierten Sehenswürdigkeit entwickelt.

 

Cecilia Lueza Common Ground Standort Central Arts District, Central Ave. 5th Str., St. Petersburg. Foto © VisitStPeteClearwater.com 2017

 

Dies nicht nur in Miamis boomendem Künstlerviertel Wynwood, sondern auch in Saint Petersburg – Nickname St. Pete. In der viertgrößten Stadt Floridas ist das SHINE Festival, ein spezieller und fast zweiwöchiger Kunstevent für diese Form der Fassadenkosmetik, eröffnet worden.

 

Cad Mize & Nikolas Kekllas Mr. Sun, Standort Central Arts District, 648 1st Ave.N., St. Petersburg. Foto ©  VisitStPeteClearwater.com 2017

 

Zum dritten Mal in Folge werden in der Hafenstadt am Golf von Mexiko über 70 sogenannte „urban murals“ präsentiert, die Mauern und Hauswände verzieren.

     Das Festival in „St. Pete/Clearwater“ feiert sich selbst als schönste Open-Air-Kunstgalerie der USA und liegt damit nicht falsch.

     Lokale und internationale Street-Art-Künstler sorgen dafür, dass in Floridas „Sunshine City“ neben der schon reichlich vorhandenen kunterbunten „Kunst im öffentlichen Raum“ weitere farbenprächtige Meisterwerke dazukommen.

     Entstanden ist so in den letzten Jahren sukzessive eine eigene Welt von coolen „urban murals“, die Interessierte regelrecht durchwandern können. Es ist eine mehr oder weniger dynamische Kunstpräsentation. Die grundsätzlich durchaus sturm- und hurrikanfesten Werke leiden nämlich auf Dauer an der feuchten Witterung, die ihnen so zusetzt, dass ältere Street-Art-Werke übermalt, ausgebessert oder entfernt werden.

 

Ricky Watts Space Rainbows, Standort Central Arts District, 1246 Central Ave. über dem Sage-Gebäude, St. Petersburg. Foto © VisitStPeteClearwater.com 2017


Konzeptionell, so heißt es bei den Organisatoren, unterscheidet sich das SHINE Festival in vielerlei Hinsicht von konventionellen Kunstfestivals, bei denen bereits fertig gestellte Werke präsentiert und verkauft werden. Vielmehr können die Besucher in St. Pete während der Festtage live miterleben, wie Künstler tagelang an ihren Motiven arbeiten bis die teils prächtigen Wandbilder vollendet sind.

     Seit dem ersten SHINE Festival im Jahre 2015 sind die bunten Wandwerke fester Bestandteil im Stadtbild. Auch der Dortmunder Künstler Mark Gmehling (*1974) hat 2016 mit seinem „Pinocchio“ ein Motiv beigetragen.

 

Shark Toof Hai, Standort Central Art District, 687 Central Ave., hinter dem Staatstheater, St. Petersburg. Foto © VisitStPeteClearwater.com 2017

 

Sebastian Coolidge The Wolf, Standort Edge District, 1180 Central Ave. N., St. Petersburg. Foto © VisitStPeteClearwater. com 2017

 

St. Pete gilt als bestes Beispiel dafür, dass die Kraft der Kunst das Gesicht einer Stadt nachhaltig zu ändern vermag und sie auf diese Weise noch enger mit ihren Einwohnern verschweißt.

     Die übergroßen Wandkunstwerke finden sich vor allem in Downtown St. Petersburg und den Stadtteilen Central Arts District und Grand Central District.

     „Murals sind ein Zeichen dafür, dass eine Stadt stolz auf ihre Community ist“, bestätigt Leon Bedore, Direktor und Co-Kurator des SHINE. „Ich denke, dass die Urban Murals in St. Pete inzwischen gleichermaßen für ihren künstlerischen Wert und ihren gesellschaftlichen Einfluss wertgeschätzt werden. Die Anerkennung für unsere Arbeit hat in den letzten Jahren stark zugenommen.“


Gezielte Führungen und spezielles, auch elektronisches Kartenmaterial sorgen dafür, dass Besucher die Werke auch finden. Denn viele Wandgemälde sind nicht sofort von den Hauptstraßen aus sichtbar, da sie sich in den für die Stadt typischen "alleys" befinden, den engen Gassen an den Rückseiten der Gebäude.

     Und nicht alle Kunstwerke haben die Street-Art-Schöpfer an die Senkrechte der Hauswände und Mauerflächen aufgebracht. Es geht auch in der Horizontalen.

     Im Falle der aus Argentinien stammenden Malerin und Bildhauerin Cecilia Lueza (*1971) ist das „urban mural“ eindeutig ein „Bodengemälde“. Luezas buntes, sternartiges Motiv mit dem Titel „Common Ground“ ziert die Kreuzung von Central Avenue und 5th Street. Straßenkunst im wahrsten Wortsinne!
K2M

 

Die Street-Art-Werke bleiben nach dem SHINE Festival erhalten und sind für jeden frei zugänglich. So können sie abseits des Festivals besichtigt werde, im Stadtzentrum zu Fuß und mit Hilfe eines speziellen Mural-Plans. Wer mehr über die Bedeutung und die Genese einzelner Arbeiten erfahren möchte, kann jeweils am Samstagmorgen ab 10 Uhr an einer geführten Tour von rund eineinhalb Stunden teilnehmen.

 

► Mit der gezielten Street-Art-Präsentation unterstreicht die Kommune ihre Kunstaffinität. Denn mit dem Dali-Museum, das 1982 eröffnet wurde und seit 2011 in einem futuristischen Neubau am Hafen residiert, verfügt Saint Petersburg über die größte außereuropäische Dali-Sammlung.

 

Das SHINE Festival in St. Pete/Clearwater (Florida/USA) findet bis zum 14. Oktober 2017 statt.

 

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