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rheinische ART 02/2023

Archiv 2023

COMIC
Wieder Rekord für Tim und Struppi

 

Das Kulturgut Comic kennt manchmal keine Preisgrenzen nach oben. Jedenfalls nicht die berühmten Arbeiten des belgischen Zeichners Georges Prosper Remi (1907–1983), Künstlername Hergé.

 

Coverzeichnung Klischees vom Wilden Westen: „Tim in Amerika“ Bildquelle © HERGÉ/TINTINIMAGINATIO 2023

 

In Paris wurde jetzt eine Hergé-Zeichnung zur Rekordsumme von rund 2,16 Millionen Euro verauktioniert. Es handelt sich um das Titelblatt für den Comic „Tim in Amerika“ und man habe mit dem Erlös einen „Weltrekord für eine Originalzeichnung von Hergé in Schwarz-Weiß“ erzielt, erklärte das Auktionshaus ARTCURIAL bei der Bekanntgabe des Erlöses. Die Zeichnung gilt aufgrund ihrer ungewöhnlich großen Maße von 52,3 x 36 Zentimetern als besonders wertvoll.

     Wer da so tief ins Portemonnaie gegriffen hatte, wurde nicht bekannt gegeben. Sowohl der Erwerber als auch der Verkäufer wollten anonym bleiben. Das Auktionshaus gab lediglich an, dass es sich um einen belgischen Sammler handelte. Das Geld bleibt somit offensichtlich im Lande. Bereits 2012 und 2020 waren Hergé-Werke unter den Hammer gekommen und hatten horrende Erlöse erzielt (mehr).

 

Das nun verauktionierte Blatt ist eine Schwarz-Weiß-Zeichnung und zeigt den belgischen rasenden Reporter Tim, der an einen Marterpfahl gefesselt ist. Von seinem dahinter zusammengekauerten Foxterrier Struppi ist nur der Kopf zu sehen, beide starren mit Entsetzen auf einen Tomahawk schwingenden Häuptling mit Federputz auf dem Kopf.

     Im Hintergrund sind zwei Tipis und zwei weitere amerikanische Ureinwohner mit Federschmuck zu sehen. Wie es aus Fachkreisen verlautete, erschien „Tim in Amerika“ als dritter Band der Comic-Reihe zunächst 1932 in Schwarz-Weiß. 1946 kam das Album in farbiger und textlich überarbeiteter Fassung auf den Markt. In den Siebzigerjahren tauschte Hergé auf Wunsch von US-Verlegern zwei afroamerikanische Figuren gegen zwei Weiße aus.

 

Die versteigerte Zeichnung sei, wie es heißt, streng genommen nicht das Originalcover von „Tim in Amerika“, sondern Hergés Neugestaltung von 1942 - die auch als Grundlage für die 1946 erschienene, weltberühmte Version des Titelcovers diente. Die Tim und Struppi-Serie hatte bislang trotz massiver Kritik an den von Hergé verwendeten Stereotypen, rassistischen und klischeehaften Darstellungen eine treue Leserschaft und Fans, denen Originale aus der Feder des berühmt-berüchtigten Meisters Hergé jeder Preis wert ist.
rART/bra

 

Besuchshinweis:
Musée Hergé
Université catholique de Louvain
Rue des Labrador 26
1348 Ottignies-Louvain-la-Neuve, Belgien.


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