rheinische ART
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rheinische ART 12/2023

Archiv 2023

MUSEUMS-TECHNOLOGIE
Kunst, Papier und Forschung

 

Es gehört schon fast zur Tradition des Kölner Wallraf-Richartz-Museums, spektakuläre Einblicke in seine Forschungsmethoden zu gewähren.

 

Kopf eines Putto (Detail nach Peter Paul Rubens’ Gemälde Die glückliche Regierung der Maria de Medici), nach etwa 1625, Rötel auf Hadernbüttenpapier mit Vergéstruktur, H 189/188 x B 150/149 mm, Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud, Köln, Graphische Sammlung, Inv. Nr. Z 4246; in der Hand des Restaurators © Foto: Thomas Klinke, Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud Köln

 

Vor gut einem Jahr konnten Besucher in einer ungewöhnlichen Ausstellung die Maltechniken von Martini bis Monet entdecken (mehr). 

     Und bereits 2013 war im Wallraf mit der Ausstellung „Geheimnisse der Maler“ eine rein kunsttechnologische Schau präsentiert worden, die auf lebhaftes Interesse beim Publikum gestoßen war (mehr). Das führte zur Überlegung, die im Museum angewendeten Technologien, Forschungsverfahren und Restaurationstechniken verstärkt Besuchern zu präsentieren und zu erläutern. Museum also einmal anders!
 

Paulus Pontius (Antwerpen 1603 – 1658 Antwerpen), Porträt Peter Paul Rubens, zwischen 1623 und 1630; bei der rechnergestützten Untersuchung © Foto: Thomas Klinke, Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud Köln

 

Jetzt legt das Haus mit einer ebenso interessanten wie verblüffenden Schau nach und zeigt „Zeichnung im Labor“. Sie bietet Interessierten damit die Chance, einmal Meisterzeichnungen unter dem Mikroskop zu sehen. Eine Zeichnung von Rubens oder Rembrandt sei für jedes Auge ein Genuss, betonen die Veranstalter. Aber was passiert, wenn man ein solches Meisterwerk durch ein Mikroskop anschaut? Auf diese und andere Fragen gibt das Museum mit seiner neuen Schau Antworten.

 

Detail aus: Rembrandt-Werkstatt, Christus und die Ehebrecherin, Ende der 1650er Jahre; nach rechts gerückte männliche Figur mit Turban, © Foto: Thomas Klinke, Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud Köln

 

Dabei werden ungewöhnliche Einblicke in die ausgefeilten Forschungsmethoden geboten wie auch erstaunliche Resultate dargelegt, die das Expertenteam des Museums bei der Analyse von knapp tausend Zeichnungen ans Tageslicht gefördert haben.

     Bis zu fünfhundertfach vergrößerte Mikroskop-Aufnahmen machen winzige Details sichtbar und damit die Phänomene der Zeichenkunst für das Publikum erlebbar.

     Gegenlicht, Streiflicht, Infrarot, ultraviolette Strahlung und eine Zeichnung auf dem Untersuchungstisch, können bekanntlich das Aussehen des Objektes verändern,  ja verfremden es gar. Was wie ein Kriminalfall klingen mag, ist in der Abteilung für Kunsttechnologie und Restaurierung Alltag.

 

Untersuchungs-Set mit Leuchtpanel (darauf eine Zeichnung), Digitalmikroskop, Handleuchten, Mikrometer, Sonden, Spateln und Falzbein, © Foto: Thomas Klinke, Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud Köln

 

Im Wallraf wird aktuell im Rahmen des wissenschaftlichen Projektes „Expedition Zeichnung“ die hauseigene Sammlung an niederländischen Zeichnungen des 16. bis 19. Jahrhunderts erforscht. Die jetzt zu sehende Ausstellung „Zeichnung im Labor“ vermittelt einen Zwischenstand dieser Forschungsarbeit. Im Fokus steht dabei die unterschiedliche Papierwahl der Künstler, denn das vielfältige Trägermaterial einer jeden Zeichnung birgt erstaunliche Geheimnisse, die in dieser Sonderschau öffentlich zugänglich gemacht werden.

rART/ K2M


Die Ausstellung Zeichnung im Labor - Papier trägt Kunst wird bis zum 18. Februar 2024 gezeigt.
Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud
Obenmarspforten 40 (Am Kölner Rathaus)
50667 Köln
Tel. 0221 / 221 211 19
Öffnungszeiten
DI – SO 10 – 18 Uhr

 

 

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