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rheinische ART 07/2016

Archiv 2016

NEUE STIFTUNG
Kunst im Landesbesitz


Nordrhein-Westfalen erwirbt die Kunstsammlung der Portigon AG, Nachfolgerin der ehemaligen Westdeutschen Landesbank West LB.

 

Wie das Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport mitteilte, hat Kulturministerin Christina Kampmann einen Vertrag unterzeichnet, der den Ankauf von 297 Kulturgütern aus dem Besitz der Portigon AG durch das Land Nordrhein-Westfalen regelt.     

     Zu den ausgewähten Kulturgütern zählen Werke international renommierter Künstler wie Joseph Beuys, Gerhard Richter und Günther Uecker. Sie werden von einer unselbständigen Stiftung „Kunst im Landesbesitz“ übernommen, die an die Kunstsammlung NRW angegliedert ist. 


Die Kunstobjekte wurden für knapp 30 Millionen Euro angekauft. Darunter befindet sich auch die Stradivari „Lady Inchiquin“, die künftig wieder dem Stargeiger Frank Peter Zimmermann zur Verfügung gestellt werden soll sowie die berühmten Bildtafeln von Giovanni di Paolo. Die Kaufsumme wird über einen Darlehensvertrag mit der landeseigenen NRW-Bank gesichert. Für die auf dem Friedensplatz in Münster stehende Skulptur von Eduardo Chillida wird mit der Portigon AG ein gesonderter Kaufvertrag abgeschlossen.


Der Vereinbarung vorausgegangen war ein im Frühjahr 2015, auf Druck der Öffentlichkeit begonnener, intensiver Austausch zwischen der Portigon AG, der Kunstsammlung NRW, dem Land und dem Kulturfachlichen Beirat des Runden Tisches zum weiteren Umgang mit Kunst im Unternehmensbesitz des Landes. Auslöser war der Skandal um die Absicht der West LB-Nachfolgerin Portigon, die Kunstsammlung zu veräußern (mehr).

 

Kunstdiebstahl In der „Affäre“ um die Kunstsammlung der West LB durfte noch ein weiterer Skandal erlebt werden. Aus der Sammlung der ehemaligen Landesbank waren mehrere Werke entwendet worden, darunter Lithografien aus Pablo Picassos berühmter Stier-Serie sowie ein Gemälde der Expressionistin Gabriele Münter. Die Staatsanwaltschaft hat ihre Ermittlungen diesbezüglich eingestellt.
rART/ruwoi

 

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„Das Kulturministerium und die Portigon AG haben heute als Vertragspartner ein klassisches Win-Win-Geschäft abgeschlossen. Die neue Stiftung ist ein Gewinn für die Bürger Nordrhein-Westfalens, und die Portigon AG erhält die erforderliche Entschädigung für die Herausgabe der Vermögenswerte“, sagte Finanzminister Norbert Walter-Borjans.


Peter Stemper, der Vorstandsvorsitzende der Portigon AG erklärte: „Es ist uns gelungen, eine tragfähige Transaktion mit der Kunstsammlung NRW zu vereinbaren, die dem Wert der Werke angemessen ist.“


Marion Ackermann, Direktorin der Kunstsammlung NRW, betonte die Bedeutung des Vertrages: „Ich freue mich sehr, dass es uns gelungen ist, die wertvolle Sammlung der Portigon AG für Nordrhein-Westfalen zu bewahren. Die Museen des Landes Nordrhein-Westfalen und die Künstler sehen es mit Dankbarkeit. Der vom Runden Tisch erarbeitete ‚Kodex zum Umgang mit Kunst im Landesbesitz in NRW‘ ist ein Novum in der Kulturlandschaft und könnte zum Modell für die anderen Bundesländer werden.“


„Uns ging es darum, diese für Nordrhein-Westfalen wichtigen Kulturgüter weiterhin der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Ich freue mich, dass es in gemeinsamer Anstrengung gelungen ist, dieses zentrale Ziel des Runden Tisches zu erreichen“, erklärte Ministerin Kampmann.

 

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